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[92]100. Die Trompete von Gravelotte. (IV. 192.)
Rasch und feurig.
Schmitt=Blank.
1. Sie ha=ben Tod und Ver=der=ben gespien: Wir
ha=ben es nicht ge=lit=ten, zwei Ko=lonnen Fuß=volk,
zwei Batte=rien, wir haben sie nie=der=ge=rit=ten.
2. Die Säbel geschwungen, die Zäume verhängt, tief die Lanzen
und hoch die Fahnen, so haben wir sie zusammengesprengt! Kürassiere
wir und Ulanen.
3. Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt; wohl wichen sie unsern
Hieben, doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, unser
zweiter Mann ist geblieben.
4. Die Brust durchschossen, die Stirn zerklafft, so lagen sie bleich
auf dem Rasen, in der Kraft, in der Jugend dahingerafft. Nun,
Trompeter, zum Sammeln geblasen!
5. Und er nahm die Trompet, und er hauchte hinein: da, — die
mutig mit schmetterndem Grimme uns geführt in den herrlichen Kampf
hinein, der Trompete versagte die Stimme!
6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz entquoll
dem metallenen Munde; eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, — um
die Toten klagte die wunde!
7. Um die Treuen, die Tapfern, die Wacht am Rhein, um die
Brüder, die heut gefallen, — um sie alle, es ging uns durch Mark
und Bein, erhub sie gebrochenes Lallen.
8. Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann, rundum die
Wachtfeuer lohten; die Rosse schnoben, der Regen rann — und wir
dachten der Toten, der Toten!
Ferdinand Freiligrath. 1870.
[93]101. Rheinlied. (I. 58.)
Nachdrücklich.
L. Bär.
1. Sie sol=len ihn nicht ha=ben, den frei=en deutschen
3. sol=len ihn nicht ha=ben, den fre=ien deutschen
5. sol=len ihn nicht ha=ben, den fre=ien deutschen
Rhein, ob sie wie gier=ge Ra=ben sich hei=ser dar=nach
Rhein, so lang sich Her=zen la=ben an sei=nem Feu=er=
Rhein, so lang dort küh=ne Kna=ben um schlan=ke Dir=nen
schrein; 2. so lang er ru=hig wal=lend sein grü=nes Kleid noch
wein; 4. so lang in sei=nem Strome noch fest die Fel=sen
frein; 6. so lang die Flos=se he=bet ein Fisch auf sei=nem
trägt, so lang ein Ru=der schal=lend in sei=ne Wo=gen
stehn, so lang sich ho=he Do=me in sei=nem Spie=gel
Grund, so lang ein Lied noch leb=et in sei=ner Sän=ger
schlägt, so lang ein Ru=der schal=lend in sei=ne Wo=gen
sehn, so lang sich ho=he Do=me in sei=nem Spiegel
Mund, so lang ein Lied noch le=bet in sei=ner Sänger
schlägt. 3. Sie 7. Sie sollen ihn nicht ha=ben, den
sehn. 5. Sie
Mund.