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kein Min=schen=hand, de hett em plant’t; hei
reckt sik von Pom=mern bet Ne=der=land.
2. Ick weit einen Eikbom vull Knorrn un vull Knast, up denn’
fött kein Bil nich un Äxt. Sin Bork is so rug un sin Holt ist so fast,
as wir hei mal bannt un behext. |: Nicks hett em dahn; hei ward
doch stahn, wenn wedder mal dusend von Johren vergahn. :|
3. Un de König un sine Fru Königin un sin Dochter, de gahn an
den Strand: „Wat deiht dat för’n mächtigen Eikbom sin, de sin Telgen
reckt äwer dat Land? Wer hett em plegt, wer hett em hegt, dat hei
sine Blädder so lustig rögt?“
4. Un as nu de König so Antwurt begehrt, trett vör em en junge
Gesell: „Herr König, Ji hewwt Jug ja süs nich drum schert, Jug Fru
nich un Juge Mamsell! Kein vörnehm Lüd, de hadden Tid, tau seihn,
ob den Bom ok sin Recht geschüht.
5. Un doch gräunt so lustig de Eikbom up Stunns, wi Arbeitslüd
hewwen em wohrt; de Eikbom, Herr König, de Eikbom ist uns’, uns’
plattdütsche Sprak is’t un Ort. Kein vörnehm Kunst hett s’ uns ver=
hunzt, fri wüssen s’ tau Höchten ahn Königsgunst!“
6. Rasch giwwt em den König sin Dochter de Hand: „Gott seg’n
di, Gesell, för din Red’! Wenn de Stormwind einst burst dörch dat
dütsche Land, denn weit ik ’ne sekere Städ’. Wer eigen Ort fri wünn
un wohrt, bi denn’ is in Not ein taum besten verwohrt.“
Fritz Reuter.
66. Friesensang. (IV. 158.)
Marschmäßig und kraftvoll.
Herm. Allmers.
1. Ihr Freun=de, stimmt an un=ser Frie=sen=lied, singt das [63] Lied nun vom Hei=mat=lan=de, daß freu=di=ger
Stolz un=ser Herz durchzieht und sich in=ni=ger knüpfen die
Ban=de! Wer die Hei=mat nicht liebt und die
Hei=mat nicht ehrt, ist ein Lump und des Glücks in der
Hei=mat nicht wert.
2. Gedenkt unsrer Väter und was sie geschafft, wie die Wackren
gelebt und gelitten, wie sie freudig der Freiheit, in kriegrischer Kraft
für die Heimat gestrebt und gestritten. Wie rastlos sie rangen, der Welt
werd’s kund, von Lande zu Land und von Mund zu Mund.
3. Du mein wogenumrauschtes, mein Friesenland, keine Macht in
der Welt soll uns scheiden. Von Niederlands Küste bis Dänemarks
Strand Segen den Saaten und Weiden! Heil dir, o Heimat, mit Weib
und Kind, hurra hoch, wir sind stolz, daß wir Friesen sind!
4. Ja, wir wollen uns freun, daß wir Friesen sind, und die Heimat,
die prangende, preisen und in kühnlichem Kampf wider Wogen und
Wind uns wacker und würdig erweisen; doch am heiligsten halten das
Herzensband, das uns fesselt ans größere Vaterland.