1. In Berlin, der preußschen Residenze, wo es sehr viel schlechte
Menschen giebt, ward aus demokratischer Tendenze neulich eine grause
That verübt!
2. Dieser Mann war Kutscher und hieß Neumann, dieser Name
sagt genug wohl schon, — außerdem bezog noch dieser Neumann eine
königliche Pension!
3. Seine Gattin, ’ne geborne Lerche, war ein braves, gutes Bieder=
weib, ging des Tages zweimal in die Kerche: — teils aus Frömmig=,
teils aus Zeitvertreib.
4. Aber dieses that sie nicht alleine, — auch als Mitglied aller hie=
sigen frommen und wohlthätigen Vereine hat die Lerche sich bewiesigen!
5. Jetzo wird sie aber täglich frummer durch Lektüre in das Gottes=
wort! Neumann macht dies aber keinen Kummer: seinen Kutscherkümmel
trinkt er fort!
6. Lerche, eingedenk des guten Werkes, sagt nun plötzlich eines
Tags: „Neumann! Demokrat! Elender! jetzo merk es, was ein schwaches
Weib vermögen kann!“
7. Eigenhändig geht sie zur Behörde, zeuget an, daß Neumann
gottlos seu! Außerdem noch lautet die Beschwörde: auf versuchte
Demokratereu!
8. Dieser aber denkt nichts Arges, Böses, was von seiner Gattin
ihm geschüht, geht wie sonst um zehn Uhr früh zu Möves, zu ver=
richten dort sein Morgenlied.
9. Unterweges aber kommt der Bote der Behörde ihm entgegen
schon, überreicht ihm eine schwere Note: der p. Neumann hat nicht
mehr Pension!
10. Neumann, ein geborner Kannibale, kehrt von dieser Stund
nicht mehr zu Haus! Aus dem neuen Schiffahrtsbaukanale zog als
Leuche gänzlich man ihn ’raus!
11. Seine Gattin, wie es sich gebührte, sie verful in fromme
Raserei! Dieses ist in diesem Jahr das vierte Opfer religiöser
Schwärmerei!
12. Diese That und ihre bösen Käume in der Kreuzzeitung sie
neulich stund, und gebracht hat sie in schöne Räume:
Anton Jansen, Sänger des Treubund.
[637]712. Der verlorene Sohn.
1. In dem Lan=de Me=sopo=ta=mien, frucht=bar durch des
Li=tum, li=tum, li=tum lei -, lus=tig ist die