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2. Dei Sinn ist seit der friehsten Zeit uff Fortschritt nur gestellt;
aus Dunkelnis und Finsterheit fiehrst du zum Licht de Welt. Wie viel
der gettlichsten Schenies erwuchsen nich in dir! Mei Leibzig is ec.
3. De erste deitsche Eisenbahn -— das weeß de ganze Welt -— bei
unsern Schwanteich keht sie ahn und gost beeses Geld. Doch als es
„Nuff nach Dräsen!“ hieß, das war ä Hauptpläsir. Mei Leibzig is ec.
4. Der Handel is es allezeit, de hier sei Bestes dhut. Es lebt der
Wissenschaftlichgeit manch braves Borschenblut. Heil dir, Studendenbara=
dies! Mir singen fier und fier: Mei Leibzig is ec.
5. Stell mer die scheenste Fenus hin, ich laß se ruhig stehn; denn
nischt is wie ’ne Leibz’gerin so herzerweechend scheen. Wer nur in
Leibzig lebte, ließ ä Stick von Herzen hier. Mei Leibzig is ec.
6. O Vaderstadt, gedenk ich dein, gommt mer ä heh’rer Schwungk;
denn was de richtgen Leibz’ger sein, die bleiben ewig jungk. Un mit
Bekeistrungk saach ich dies: Nie trenn ich mich von dir! Mei Leibzig is ec.
1. Ein freies Leben führen wir, ein Leben voller Wonne. Der
Wald ist unser Nachtquartier; bei Sturm und Wind hantieren wir;
der Mond ist unsre Sonne.
2. Heut kehren wir bei Pfaffen ein, bei masten Pächtern morgen;
da giebt’s Dukaten, Bier und Wein, was drüber ist, da lassen wir
fein den lieben Herrgott sorgen.
3. Und haben wir im Traubensaft die Gurgel ausgebadet, so machen
wir uns Mut und Kraft und mit dem Schwarzen Brüderschaft, der
in der Hölle bratet.