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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:241

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 480, 481
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[480]

     2. Und komm ich an, so gehst du weg, das setzt mein Herz in
Schreck, in Schreck; und will ich nach, so schiltst du laut, daß alles
nach mir schaut. O bleib nur |: ein einziges Mal :| tröstend stehn
bei meiner Liebesqual!

     3. Und spreche ich, so schweigt dein Mund, das sticht mein Herz
so wund, so wund; und sag ich ja, so sagst du nein, das macht mir
große Pein. O sprich nur ein einzigs Mal mitleidsvoll bei meiner
Liebesqual!

     4. Und weine ich, so lachest du, das schnürt mein Herz mir zu,
mir zu; und lächle ich, dann weinest du, das scheucht mir alle Ruh.
O wein nur ein einziges Mal still und mild in meine Liebesqual!

     5. Doch Hexlein, das ist ja dein Brauch, gerade wie bei andern
auch, und weil du mich am meisten fliehst, glaub ich, daß du mir
glühst. O glüh nur ein einziges Mal licht und warm in meine Liebes=
qual!


          536.     Vogelsang.

     1. Vö=ge=le im Tan=nen=wald pfei=fet so hell;
pfei=fet de Wald aus und ein, wo wird mei Schä=tze=le sein?
Vö=ge=le im Tannen=wald pfei=fet so hell!

     2. Vögele am kühle Bach pfeifet so süß; pfeifet de Bach auf und
ab, bis i mei Schätzele hab. Vögele am kühle Bach pfeifet so süß!


          537.     Die Lore am Thore.     (II. 44.)

     Gemütlich. Um 1835.

     1. Von al=len den Mädchen so flink und so blank ge=
[481] fällt mir am besten die Lo=re; von al=len den Win=keln und
Gäßchen der Stadt ge=fällt mir der Win=kel am Thore. Der
Mei=ster, der schmunzelt, als hab er Verdacht, als hab er Ver=
dacht auf die Lo=re; sie ist mein Gedan=ke bei Tag und bei
Nacht und woh=net im Win=kel am Tho=re.

     2. Und kommt sie getrippelt das Gäßchen hinab, so wird mir
ganz schwül vor den Augen; und hör ich von weitem ihr leises Klipp
Klapp, kein Niet oder Band will mir taugen. Die Damen bei Hofe,
so sehr sie sich ziern, sie gleichen doch nicht meiner Lore; sie ist mein
Gedanke bei Tag und bei Nacht und wohnet im Winkel am Thore.

     3. Und kommt die liebe Weihnacht heran, und strotzt mir das
Geld in der Westen, das Geld, das die Mutter zum Rock mir gesandt,
ich geb's ihr, bei ihr ist's am besten; und würden mir Schätze vom
Teufel gebracht, ich trüge sie alle zur Lore; sie ist ec.

     4. Und kommet nun endlich auch Pfingsten heran, nach Handwerks=
gebrauch müßt ich wandern; dann werd ich jedoch für mein eigenes
Geld hier Bürger und Meister trotz andern. Dann werde ich Meister
in dieser Stadt, Frau Meisterin wird meine Lore; dann geht es juch=
heissa! bei Tag und bei Nacht, doch nicht mehr im Winkel am Thore

Nach H. C. Boie, 1797.