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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:229

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 456, 457
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[456]

     2. Mein Norden, mein Hochland, lebt wohl, ich muß ziehn! Du
Wiege von allem, was stark und was kühn! Doch wo ich auch wandre
und wo ich auch bin, nach den Hügeln des Hochlands steht allzeit mein
Sinn!

     3. Lebt wohl, ihr Gebirge mit Häuptern voll Schnee, ihr Schluch=
ten, ihr Thäler, du schäumende See, ihr Wälder, ihr Klippen, so
grau und bemoost, ihr Ströme, die zornig durch Felder ihr tost.

     4. Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht hier! Mein
Herz ist im Hochland, im waldgen Revier. Da jag ich das Rotwild,
da folg ich dem Reh, mein Herz ist im Hochland, wo immer ich geh!

Nach Rob. Burns von Ferd. Freiligrath. 1843.


          506.     Mein Lieb.     (III. 32.)

     Nicht zu schnell.

     1. Mein Lieb ist ei=ne Alp=ne=rin, ge=bür=tig aus Ti=rol;
sie trägt, wenn ich nicht ir=rig bin, ein schwarzes Ka=mi=sol;
doch schwärzer als ihr Ka=mi=sol ist ih=rer Augen Nacht.
Mir wird so weh, mir wird so wohl, schau ich der Sterne Pracht.

     2. Sie singt auf hohen Bergen dort und singt ein schönes Lied;
ich lausche emsig jedem Wort und werde gar nicht müd. Sie singt und
singt nun immer fort bis Sonnenuntergang; ich labe mich an jedem
Wort, an ihrem Zaubersang!

     3. Ich möcht mein ganzes Leben lang belauschen, was sie singt;
denn ihre Worte sind Gesang, der jeden Schmerz bezwingt! Die
Berge hören sie von fern und stimmen oft mit ein; drum möcht ich
für mein Leben gern der Berge Echo sein!


          507.     Herzeleid.     (II. 179.)

     Langsam. G. Pressel.

1. Mein’ Mut=ter mag mi net, und kein Schatz han i net,
[457] ei, wa=rum stirb i net, was thu i do? ei, wa=rum
stirb i net, was thu i do?

     2. Gestern is Kirchweih g’wä, mi hat me g’wiß net g’seh, |: denn
mir is gar so weh, i tanz ja net. :|

     3. Laß die drei Rösle stehn, die bei dem Kreuzle blühn! Hänt
ihr das Maidle kennt, das drunter liegt?

     4. O geht und knieet hin, weint bei den Röselein! Ihr schenk
Gott ewge Ruh und Gnade euch!


          508.     Mein Schatzerl ist hübsch.     (III. 159.)

     Sehr lebhaft. C. M. v. Weber.

1. Mein Schatzerl is hübsch, a=ber reich is es
nit! Was nützt mir der Reichtum? Das Geld küß i
nit. Schön bin i nit, reich bin i wohl, Geld habe i a ganz
Beu=te=le voll; gehn mir nur drei Bat=zen ab,