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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:221

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 440, 441
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[440]           486.     Bergmannslied.     (IV. 191.)

     Mäßig.

     1. Glück auf, Glück auf! der Stei=ger kommt, und er
hat sein hel=les Licht bei der Nacht, und er hat sein hel=les
Licht bei der Nacht schon an=ge=zündt, schon an=ge=zündt.

     2. Hat's angezündt; es giebt ein'n Schein, |: und damit fahren
wir (bei der Nacht) :| ins Bergwerk nein.

     3. Die Bergleut sein so hüsch und fein; sie graben das feinste
Gold aus Felsenstein.

     4. Der eine gräbt Silber, der andre Gold; und dem schwarz=
braunen Mägdelein, dem sein sie hold. -

     5. Ade, süße Maid, ade, süße Maid! Und kehre ich nicht wieder
aus finsterem Schacht, dann ade, gute Nacht!


          487.     Schweizer Heimweh.     (III. 29.)

     Mäßig langsam. Fr. Glück. 1814.

     1. Herz, mein Herz, wa=rum so trau=rig, und was
soll das Ach und Weh? 's ist so schön im frem=den
Lan=de, Herz, mein Herz, was fehlt dir meh, Herz, mein
[441] Herz, was fehlt dir meh?

     2. „Was mir fehlt? Es fehlt mir alles, bin so gar verloren hier!
Ist's auch schön im fremden Lande, |: wird's doch nie zur Heimat
mir!“ :|

     3. „In die Heimat möcht ich wieder, aber bald, du Lieber, bald!
Möcht zum Vater, möcht zur Mutter, möcht zu Berg und Fels und
Wald!“

     4. „Möcht die Firsten wieder schauen und die klaren Gletscher
dran, wo die flinken Gemslein laufen und kein Jäger vorwärts kann!“

     5. „Möcht die Glocken wieder hören, wenn der Senn zu Berge
treibt, wenn die Kühe freudig springen und kein Lamm zu Thale
bleibt!“

     6. „Möcht auf Flüh und Hörner steigen, möcht am heiterblauen
See, wo der Bach vom Felsen schäumet, unser Dörflein wiedersehn!“

     7. „Wieder sehn die braunen Häuser und vor allen Thüren frei
Nachbarsleut, die freundlich grüßen, und ins lustge Dörflein heim “

     8. „Keiner hat uns lieb hier außen, keiner freundlich giebt die
Hand, und kein Kindlein will mir lachen wie daheim im Schweizer=
land!“

     9. „Auf und fort! und führ mich wieder, wo ich jung und glück=
lich war. Hab nicht Lust und hab nicht Frieden, bis in meinem Dorf
ich bin!“

     10. Herz, mein Herz! in Gottes Namen, 's ist ein Leiden, gieb
dich drein! Will es Gott, so kann er helfen, daß wir bald zu Hause sein!

Nach dem Bernerischen Joh. Rud. Wyß' des jüngeren. Vor 1812.


          488.     Heute scheid ich.     (II. 160.)

     Singw.: An der Saale hellem Strande ec.

     1. Heute scheid ich, heute wandr ich, keine Seele weint um mich.
Sind's nicht diese, sind's doch andre, die da weinen, wenn ich wandre.
Holder Schatz, ich denk an dich!

     2. Auf dem Bachstrom hängen Weiden, in den Thälern liegt der
Schnee; trautes Kind, daß ich muß scheiden, muß nun unsre Heimat
meiden, tief im Herzen thut mir's weh.

     3. Hunderttausend Kugeln pfeifen über meinem Haupte hin. Wo
ich fall, scharrt man mich nieder, ohne Klang und ohne Lieder; nie=
mand fraget, wer ich bin.

     4. Du allein mußt um mich weinen, siehst du meinen Todesschein.
Trautes Kind, sollt er erscheinen, thu im stillen um mich weinen und
gedenk auch immer mein!