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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:176

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 350, 351
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aus; will Kell=ne=rin wer=den, will schenken den
Wein, da steht sie am Tho=re und winkt mir her=ein.

     2. Und über ihrem Haupte, da spielet die Luft mit grünenden
Zweigen und würzigem Duft. Seht, wie sie sich drehet so flink, so
gewandt, die Kann unterm Arme, das Glas in der Hand!

     3. „Herein, lieber Zecher! ich schenke dir Wein, ich schenke dir
Lieder noch oben darein. Nun mußt du hübsch bleiben im Wirtshaus
bei mir, ich geb freie Zeche und freies Quartier!“

     4. „Drum locke mich nimmer hinaus in den Hain zu einsamen
Klagen ob sehnlicher Pein! Hier unter den Zweigen vor unserem Haus,
da schlafen die Leiden gar lustig sich aus.“

     5. „Auch laß uns nicht schweifen umher in die Welt, einen Helden
zu suchen, der allen gefällt! Gar lang sind die Wege, gar kurz ist die
Zeit, und auf den Kaparthen sind die Straßen beschneit.“

     6. So ließ sie sich hören – wer hielte das aus? Flugs bin ich
gesprungen ihr nach in das Haus. Nun schenke mir Lieder und schenke
mir Wein und rufe mir frohe Gesellen herein!

Wilh. Müller. Vor 1824.


          388.     Der Prager Musikant.     (IV. 102.)

     Gemütlich, im Ländlerton. O. Wildner. 1895.

     1. Mit der Fie=del auf dem Nak=ken, mit dem Käp=pel in der
Hand, ziehn wir Pra=ger Mu=si=kanten durch das wei=te Christen=
land. Un=ser Schutzpatron im Him=mel heißt der heil=ge Ne=po=
[351] muk, steht mit seinem Stern u. Kränzel mitten auf der Prager
Bruck. Als ich da vor=bei=ge=gan=gen, hab ich Re=ve=renz ge=
macht, ein Ge=bet ihm aus dem Kopfe recht be=dächtig dar=ge=bracht.

     2. ’s steht also in keinem Büchel, wie man’s auf dem Herzen hat:
Wanderschaft mit leerem Beutel und ein Schätzel in der Stadt! Wenn
das Mädel singen könnte, wär’s gezogen mit hinaus; doch es hat ’ne
heisre Kehle, darum ließ ich es zu Haus. Ei, da gab es nasse Augen,
’s war mir selbst nicht einerlei, sprach ich: 's ist ja nicht für ewig,
schönstes Nannerl, laß mich frei!

     3. Und ich schlüpft aus ihren Armen, aus der Kammer, aus dem
Haus, konnt nicht wieder rückwärts schauen, bis ich war zur Stadt
hinaus. Und da hab ich ’s Lied gesungen, hab die Fiedel zugespielt,
bis ich’s in den Morgenlüften um die Brust mir leicht gefühlt. Man=
ches Vöglein hat’s vernommen, flög nur eins an Liebchens Ohr, säng
ihr, wenn sie weinen wollte, dieses frische Liedel vor!

     4. Wenn ich aus der Fremde komme, spiel ich auf aus anderm
Ton, abends unter ihrem Fenster, Schätzel, Schätzel, schläfst du schon?
Hoch geschwenkt den vollen Beutel, ach, da giebt’s ’ne Musika! ’s
Fenster klirrt, es rauscht der Laden, heilige Cäcilia! All ihr Prager
Musikanten, auf, heraus mit Horn und Baß, spielt mir auf den Hoch=
zeitsreigen, morgen leeren wir ein Faß!

Wilh. Müller.


          389.     Der Prager Studenten Wanderschaft.     (III. 86.)

     Lebhaft.

     1. Nach Sü=den nun sich len=ken die Vög=lein all=zu=
     viel Wandrer lu=stig schwenken die Hüt im Morgen=