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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:156

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 310, 311
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[310]

meinen letzten Heller. Lustig Blut und leichter Sinn, hin ist hin, hin
ist hin, Amen, Amen.

     3. Meister Wirt, darfst heut nicht ruhn, schlag heraus den Zapfen!
Back, Frau Wirtin, mir ein Huhn und zum Nachtisch Krapfen! Was
ich heut nicht zahlen kann, zahlen will ich's künftig, darum schreib's
mit Kreide an, Wirt, und denk vernünftig! Lustig Blut ec.

     4. Wein' dir nicht die Äuglein trüb, Mägdelein, vor Trauer!
Fahrender Gesellen Lieb ist von kurzer Dauer. Fahrender Gesellen
Lieb endet vor den Thoren, wein' dir nicht die Äuglein trüb; hast nicht
viel verloren. Lustig Blut ec.

     5. Kommt ein Stern mit einem Schwanz, will die Welt zer=
trümmern, leiert euren Rosenkranz, mich soll's wenig kümmern. Wird
dem Weltenbrand zum Raub Berg und Wald und Heide, wird das
Wirtshaus auch zu Staub, schwarzes Brett und Kreide.

Rud. Baumbach.


          342.     Trinklied.     (III. 14.)

     Heiter. E. M. Arndt. 1818.

     1. Bringt mir Blut der ed=len Re=ben, bringt mir
Wein! |: Wie ein Früh=lings=vo=gel schwe=ben in den Lüf=ten
soll mein Le=ben durch den Wein, durch den Wein! :|

     2. Bringt mir Epheu, bringt mir Rosen zu dem Wein! |: Mag
Fortuna sich erbosen, selbst will ich mein Glück mir losen in dem Wein,
in dem Wein! :|

     3. Bringt mir Mägdlein, hold und mundlich zu dem Wein! Rollt
die Stunde glatt und rundlich, greif ich mir die Lust sekundlich in dem
Wein, in dem Wein.

     4. Bringt mir auch, das darf nicht fehlen bei dem Wein! echte
treue, deutsche Seelen und Gesang aus hellen Kehlen zu dem Wein,
zu dem Wein!

[311]

     5. Klang dir, Bacchus, Gott der Liebe, in dem Wein! Sorgen
fliehen fort wie Diebe, und wie Helden glühn die Triebe durch den
Wein, durch den Wein!

     6. Klang dir, Bacchus, Gott der Wonne, in dem Wein! Ha,
schon schau ich Mond und Sonne, alle Sterne in der Tonne, in dem
Wein, in dem Wein!

     7. Höchster Klang, wem sollst du klingen in dem Wein? Süßestes
von allen Dingen, dir, o Freiheit, will ich's bringen in dem Wein,
in dem Wein!

E. M. Arndt. 1817.


          343.     Deutscher Wein.     (III. 15.)

     Rasch. Friedr. Silcher. 1823.

     1. Brü=der, das ist deut=scher Wein! Da=rum ist er
klar und stil=le, da=rum hat er Kraft und Fül=le,
darum schenkt ihn fröhlich ein! Brüder, das ist deutscher Wein!

     2. Alte Sitte ehren wir; laßt die frommen Klausner leben, die
zuerst die fremden Reben pflanzten auf den Bergen hier! Alte Sitte
ehren wir.

     3. Füllt den Becher bis zum Rand! Denen, die die Burgen bauten,
die von ihren Sitzen schauten, Freie, in ein freies Land: voll die Becher
bis zum Rand!

     4. Alte Zeiten wurden neu! Schwerter haben wir getragen, Ketten
haben wir zerschlagen, Deutsche bleiben deutsch und frei: alte Zeiten
wurden neu!

     5. Deutsch der Strom und deutsch der Wein, deutsche Sprach und
deutsche Sitte, von dem Throne bis zur Hütte! Brüder, schenkt drauf
einmal ein! Deutsch der Strom und deutsch der Wein.

A. Schreiber. 1816.