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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:1

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 1
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[1]           1.     Die Eichen.     (II. 66[1] .)

     Ruhig. Follen.

     1. A=bend wird’s, des Ta=ges Stimmen schweigen, rö=ter
strahlt der Son=ne letz=tes Glühn; und hier sitz ich un=ter
eu=ren Zweigen, und das Herz ist mir so voll, so
kühn! Al=ter Zei=ten al=te treu=e Zeu=gen, schmückt euch
doch des Lebens fri=sches Grün, und der Vorwelt kräf=ti=ge Ge=
stalten sind uns noch in eu=rer Pracht er=hal=ten.

     2. Viel des Edlen hat die Zeit zertrümmert, viel des Schönen
starb den frühen Tod; durch die reichen Blätterkränze schimmert seinen
Abschied dort das Abendrot. Doch, um das Verhängnis unbekümmert,
hat vergebens euch die Zeit bedroht, und es ruft mir aus der Zweige
Wehen: alles Große muß im Tod bestehen.

     3. Und ihr habt bestanden! Unter allen grünt ihr frisch und kühn
mit starkem Mut. Wohl kein Pilger wird vorüber wallen, der in eurem
Schatten nicht geruht. Und wenn herbstlich eure Blätter fallen, tot
auch sind sie euch ein köstlich Gut; denn verwesend werden eure Kinder
eurer nächsten Frühlingspracht Begründer.


  1. * Diese Ziffern bezeichnen Band und Seitenzahl der „Kommers-Abende“, wo das betr. Lied mit Klavierbegleitung zu finden ist.


Notensatz


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  title = "1. Die Eichen. (II. 66.*)"
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  composer = "Follen."
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  % Musik folgt hier.
  r2^\markup {\bold \large "Ruhig."} r4 g8 g8 e4. g8 g8 a b c c[( d,]) d4 r a'8 a \break
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  g4 r r b8 c c[ b] b4 b16[ c] d[ e] f8 b, b[ c] g4 r e'8 d \break
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  f[ e] e4 r c'8 b c8. g16 a8. f16 e8( g4) b,8 d[ c] c4 r2 \bar "|."  
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verseOne = \lyricmode {
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  % Text folgt hier.
  A -- bend wird's, des Ta -- ges Stim -- men schwei -- gen, rö -- ter
  strahlt der Son -- ne letz -- tes Glühn; und hier sitz ich un -- ter 
  eu -- ren Zwei -- gen, und das Herz ist mir so voll, so
  kühn! Al -- ter Zei -- ten al -- te treu -- e Zeu -- gen, schmückt euch
  doch des Le -- bens fri -- sches Grün, und der Vor -- welt kräf -- ti -- ge Ge -- 
  stal -- ten sind uns noch in eu -- rer Pracht er -- hal -- ten.
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           "2. Viel des Edlen hat die Zeit zertrümmert, viel des Schönen"
"starb den frühen Tod; durch die reichen Blätterkränze schimmert seinen"
"Abschied dort das Abendrot. Doch, um das Verhängnis unbekümmert,"
"hat vergebens euch die Zeit bedroht, und es ruft mir aus der Zweige"
"Wehen: alles Große muß im Tod bestehen."
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"3. Und ihr habt bestanden! Unter allen grünt ihr frisch und kühn"
"mit starkem Mut. Wohl kein Pilger wird vorüber wallen, der in eurem"
"Schatten nicht geruht. Und wenn herbstlich eure Blätter fallen, tot"
"auch sind sie euch ein köstlich Gut; denn verwesend werden eure Kinder"
"eurer nächsten Frühlingspracht Begründer."
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"4. Schönes Bild von alter deutscher Treue, wie sie bessre Zeiten"
"angeschaut, wo in freudig kühner Todesweihe Bürger ihre Staaten fest-"
"gebaut. Ach, was hilft’s, daß ich den Schmerz erneue? sind doch alle"
"diesem Schmerz vertraut! Deutsches Volk, du herrlichstes von allen,"
"deine Eichen stehn, du bist gefallen!"
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