Allgemeiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1859)
Heft 1
[16] W. P. in St. Ausnahmsweise und um des guten Zwecken willen wollen wir Ihrem Wunsche nachkommen. Die ersten beiden Jahrgänge sind übrigens vollständig vergriffen. – K. in L. Wir sind Ihrem Wunsche bereits zuvorgekommen. Herr Edm. Hoefer hat uns für eins der nächsten Hefte eine Erzählung zugesagt. – B. in G. Nicht frisch genug. Bitte, über das Manuscript zu disponiren.
Heft 19
[280] Sch. in Redo. – Eignet nicht recht für die Gartenlaube. Brieflich ein Mehreres.
K. in Wien. – Mit Dank angenommen. Bilder vom Kriegsschauplatze sind uns stets willkommen.
Mdl. in Prag. – Allerdings haben wir Veranstaltung getroffen, die Ereignisse des Tages durch tüchtige Federn und Illustrateure in der Gartenlaube zur Darstellung zu bringen, nur erwarte man von uns nicht willkürlich componirte Schlachtenbilder und militairische Berichte, die uns gänzlich fern liegen. Wie bei Gelegenheit des Krimkrieges, werden wir authentische Abbildungen zur Orientirung und Schilderungen einzelner, besonders wichtiger Ereignisse und Scenen bringen, die ein treues Bild des Ganzen geben.
Gtz. in Obtz. – Wir haben Ihren Wunsch unserem Londoner Correspondenten mitgetheilt. Was kümmert Sie aber in jetziger Zeit die Geisterwelt?
Heft 22
[320] Sch. in Ebg. – S. in J. – R. in M. – E. T. in L. Wir danken Ihnen für Ihre Mittheilung. Bereits von anderer Seite waren wir darauf aufmerksam gemacht worden, daß der als Originalartikel uns eingesandte Beitrag: „Die erste Waffenthat“ nichts als die Bearbeitung einer Mérimé’schen Skizze sei, die bereits vor 10–12 Jahren erschienen ist. Wir sind getäuscht worden, und gestehen dies ganz offen.
Abonnent in Dß. Auf Stylübungen dieser Art haben wir keine Antwort.
M. v. L. in Triest. Die Gartenlaube wird regelmäßig Freitags expedirt, und bitten wir bei der betreffenden Buchhandlung oder Postanstalt zu reklamiren.
M. in Wien. Ueber die österreichische Unterrichtsfrage und speciell über den Unterricht auf den Gymnasien finden Sie in der so eben in Leipzig bei L. Boß erschienenen Broschüre: „Die Gymnasien Oesterreichs und die Jesuiten“ die beste Auskunft. Die von Ihnen gestellten Anfragen sind darin allerdings nicht einer besonderen Erörterung unterzogen, dagegen erfahren Sie daraus in authentischer Weise, daß der Ordensgeneral Pater Beckx auf eine vom Unterrichtsminister an ihn gerichtete Anfrage, „ob die Gesellschaft Jesu in der Lage sei, bei Entwickelung ihrer Thätigkeit im Gymnasial-Unterrichte sich in jeder Beziehung nach den in den österreichischen Staaten bestehenden Vorschriften zu benehmen“, entschieden verneinend geantwortet hat. Der Ordensgeneral beruft sich auf die zuerkannte Gewährleistung der „der Gesellschaft eigenthümlichen Ordens- und Studienverfassung“, nach welcher allerdings der Orden keine Verpflichtung hat, den staatlichen Einrichtungen in Unterrichtssachen sich zu fügen. In dem Schreiben des Generals an den Minister wird ausdrücklich die im sechzehnten Jahrhundert geschaffene Ratio studiorum als die einzig mögliche Norm bezeichnet, an deren unabänderlichen Grundsätzen der Orden festhalte und festhalten müsse. – Hinsichtlich Ihrer sonstigen Fragen müssen wir Sie einfach auf unsere frühere Erklärung[WS 1] hinweisen, nach welcher kirchliche Fragen als nicht in den Bereich der Gartenlaube gehörend bezeichnet werden.
B. in B. Portraits von Persönlichkeiten des Krieges werden wir bringen, sobald sich die Wichtigkeit derselben herausgestellt hat. Die jetzige zufällige Stellung Einzelner kann für uns nicht maßgebend sein, da nicht unter jedem Marschalls- oder General-Lieutenantshut ein Kriegsheld steckt. Also abwarten!
K. in R. Sie sind um eine Erfahrung reicher und um einen Freund ärmer geworden. Uns ist diese Erscheinung nichts Neues! Es gibt viele Menschen, die es nicht vertragen können, daß ein neues jüngeres Geschlecht sie überholt und aus einer Stellung drängt, die sie lange Jahre inne hatten. Es gilt dies namentlich von einigen unserer Altliberalen. So ehrlich sie’s mit der guten Sache meinen und so tüchtig sie dafür gewirkt, so wenig können sie es vergessen, daß sie einst an der Spitze der Bewegung standen und jetzt durch eine jüngere, aber weitergehende Phalanx verdrängt werden, die nicht mehr jedes ihrer Worte als Orakel hinnimmt. Das für Andere fast unbemerkbare Sinken in der öffentlichen Meinung schmerzt und erbittert sie und drängt sie im Aerger oft zum Aufgeben von Principien, für die sie die Thätigkeit eines ganzen Lebens geopfert haben.
Heft 44
[644] K. C. in E. Bedaure, Ihnen über die Erzählung der „Doppelgänger“ keinen Aufschluß geben zu können, da Herr Gerstäcker versichert, selbst keine Auflösung zu kennen. Falls Sie etwas Näheres erfahren wollen, muß ich Sie bitten, Sich an genannten Herrn zu wenden, der ein viel zu liebenswürdiger Autor ist, als daß er Ihnen nicht antworten sollte.
L. in D. Wir machen Sie auf eine frühere Mittheilung unseres Briefkastens aufmerksam, worin wir alle tüchtigen Künstler ausdrücklich um Einsendung guter Illustrationen ersuchten. Bei der bekannten Richtung der Gartenlaube dürfte eine specielle Angabe, welche Illustration wir bedürfen, überflüssig sein.
N. in G. Auch Ihnen müssen wir die Bitte abschlagen. Wollte die Gartenlaube die Reden und Schilderungen aller Schillerfeste bringen, so würden 52 Doppelnummern kaum ausreichen. Wir überlassen das den täglich erscheinenden Zeitungen.
- ↑ Vorlage: Erkärung