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Ahrenshoop, November 1945

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: Ahrenshoop, November 1945
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Entstehungsdatum: 1945
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Tagebuchauszüge zum Thema Ahrenshoop, November 1945
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Einführung

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Der Artikel Ahrenshoop, November 1945 zeigt die von Stefan Isensee im Rahmen seines Werkes „Ahrenshoop vor und im Krieg“ zusammengestellten Tagebuchauszüge von November 1945. Textauslassungen wurden mit [...] gekennzeichnet, eingefügte Erläuterungen von Stefan Isensee in eckigen Klammern kursiv [Erläuterung].

Tagebuchauszüge

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[1]
Donnerstag, 1. Nov. 1945.     
Allerheiligen     

[...] [1]      Gestern wurde nochmals das Ahrenshooper Wäldchen nach Partikel abgesucht. Die neue Russen-Abteilung bei Monheim machte keine Schwierigkeiten. Es haben etwa 45 Menschen, Männer u. Frauen, den Wald durchsucht, aber keine Spur [2] gefunden. Die Sache ist sehr rätselhaft. [...]

[3]
Sonnabend, 3. Nov. 1945.     

     Fühlte mich heute erstmalig etwas wohler, habe den ganzen Tag Briefe für die Gemeinde geschrieben. Am Nachmittag kam Prof. Reinmöller, um nach mir zu sehen. Ich schenkte ihm ein Paket Tabak, worüber er sich sehr freute. Wir sprachen den Verlauf meiner Krankheit durch, er meinte, daß er selten einen so heftigen Kolikanfall bei einem Menschen gesehen hätte. Herr Dr. Lasch hatte ihm einen ausführlichen Krankenbericht geschickt. – Im Verlaufe des Gesprächs erzählte er mir, daß Frau Margot Seeberg den Ehrgeiz hätte, an meiner Stelle Bürgermeister zu werden, – natürlich unter dem Protektorat des Herrn Dr. Ziel. – Später kam Paul, der mir bestätigte, ähnliche Gerüchte ebenfalls gehört zu haben. Auch Martha meint, daß Herr Gläser derartiges gesagt habe. Jetzt fällt mir ein, daß Herr Gläser mir gegenüber auch schon eine Bemerkung in dieser Richtung getan hat, aber ich hatte das nicht Ernst genommen.

     Frau Schuster war da u. besprach allerhand Gemeinde=Angelegenheiten, u. a. auch, daß Frau Doris Oberländer um die erhöhte Lebensmittel=Karte eingekommen, weil sie Mitglied des Kulturbundes zur demokrat. Erneuerung Deutschlands sei. Mir kam das wie ein Wink des Himmels vor u. ich schrieb mir gleich die Anschrift der Geschäftsstelle in Rostock, Schillerplatz 10. ab. Ich habe sofort selbst um Aufnahme in den Kulturbund gebeten, damit ich nicht

[...] [3]      Frau Schuster war da u. besprach allerhand Gemeinde=Angelegenheiten, u. a. auch, daß Frau Doris Oberländer um die erhöhte Lebensmittel=Karte eingekommen, weil sie Mitglied des Kulturbundes zur demokrat. Erneuerung Deutschlands sei. Mir kam das wie ein Wink des Himmels vor u. ich schrieb mir gleich die Anschrift der Geschäftsstelle in Rostock, Schillerplatz 10. ab. Ich habe sofort selbst um Aufnahme in den Kulturbund gebeten, damit ich nicht [...] [4] meine Lebensmittelkarte verliere, wenn ich nicht mehr Bürgermeister sein werde. [...]

[5]
Donnerstag, 15. Nov. 1945.     

[...] [6]      Schließlich erhielt ich vom Kulturbund die Nachricht, daß ich in den Bund aufgenommen sei. Das ist also nun geschehen, die erste Anknüpfung an das Kunstleben seit 12 Jahren! [...]

[7]
Sonnabend, 17. Nov. 1945.     

[7]      Endlich konnte wieder einmal ein Schwein geschlachtet werden, seit vielen Wochen oder gar mehreren Monaten ein Schwein! – u. dieses geschlachtete Schwein haben die Russen bei Leplow gestohlen. – [...]

[8]
Montag, 19. November 1945.     

[...] [8]      Brief an den Bürgermeister von Wustrow geschrieben, der der Gemeinde gedroht hat, das Krankenhaus für Ahrenshooper Kranke zu sperren, falls wir keine Lebensmittel liefern. Wie kommt der Mann zu dieser Anmaßung? [...]

[9]
Montag, 26. Nov. 1945.     

[...] [9]      Heute vormittag habe ich die ersten Schritte unternommen, um wieder zum Malen zu kommen. Ich habe alte Bilder vorgeholt, um die Keilrahmen neu zu verwenden, oder sie von Papenhagen passend zurechtschneiden zu lassen. Martha hat mir ein schönes Stück Leinewand gegeben, das ich für eine etwas größere Landschaft verwenden will. Für die anderen Bilder, die ich vorhabe, will ich die Rückseiten alter Bilder verwenden. Ich habe mir fünf Bilder vorgenommen, alles solche, die ich im vorigen Jahre bereits gemalt habe, die aber meiner Meinung nach noch nicht die letzte Fassung sind. Ich habe alle diese Bilder in diesen letzten Wochen oder gar Monaten im Geiste durchgearbeitet u. hoffe, etwas Gutes zu schaffen. – [...]

[10]
Freitag, 30. November 1945.     

[10]      Heute ist der letzte Tag meiner Amtstätigkeit als Bürgermeister von Ahrenshoop [...]