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Ahrenshoop, Mai 1944

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: Ahrenshoop, Mai 1944
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Entstehungsdatum: 1944
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Tagebuchauszüge zum Thema Ahrenshoop, Mai 1944
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Einführung

Der Artikel Ahrenshoop, Mai 1944 zeigt die von Stefan Isensee im Rahmen seines Werkes „Ahrenshoop vor und im Krieg“ zusammengestellten Tagebuchauszüge von Mai 1944. Textauslassungen wurden mit [...] gekennzeichnet, eingefügte Erläuterungen von Stefan Isensee in eckigen Klammern kursiv [Erläuterung].

Tagebuchauszüge

[1]
Donnerstag, 4. Mai 1944     

[...] [1]      Seit gestern Mittag starker Sturm, zum Glück mit viel Regen, sonst wäre die Saat von den Feldern geweht worden. Es ist dabei recht kalt, ich muß immer noch täglich heizen.

     Am Dienstag fand ein Luftüberfall auf Pütnitz statt. Ein engl. Flugzeug flog gegen 1/2 5 Uhr vom Meer her bei Neuhaus im Tiefflug ein u. schoß mit Bordwaffen in Pütnitz zwei Flugmaschinen kaputt. Ehe man begriffen hatte, was geschehen war, war der Engländer schon wieder fort in Richtung Barth, wo ihm fünf Maschinen zum Opfer gefallen sind. Es sollte mich nicht wundern, wenn nun auf Ribnitz, Pütnitz u. Barth bald größere Angriffe erfolgen würden. [...]

[1]
Sonntag, 7. Mai 1944.     

[...] [1]      Vorgestern u. gestern die Bu. Stu. dekoriert. Das von Paul eingerichtete Warenlager macht sich angenehm bemerkbar. Er gibt die Ware heraus nach der Uebersicht, die er hat u. ich richte mich beim Dekorieren danach. Das Verfahren ist so sehr vereinfacht.

     Während unserer heutigen Andacht flog ein Flugzeug über uns weg u. unsere lächerliche Sirene ertönte; aber es war bezeichnend, daß niemand die Sirene hörte, außer mir selbst. – [...]

[1] Herr Goebbels schreibt frohlockende Artikel im Reich, in denen er die Niederlage der Invasoren als absolut sicher hinstellt u. damit den Zusammenbruch der Entente kommen sieht. – Wir werden sehen! [...]

[2]
Dienstag, 9. Mai 1944.     

[2]      Gestern eröffneten wir die Bunte Stube, es war etwa eine Stunde lang ein starkes Gewühl. [...]

[2] Wir verkauften zum ersten Male Briefmarken, wobei die teuren zu 15,– Rm. u. 10,– Rm. sehr raschen Absatz fanden. Die Jungens standen schon an der Tür Schlange, als wir öffneten. – Heute u. Freitag haben wir wieder geschlossen, um neu zu dekorieren. [...]

[3]
Sonnabend, 27. Mai 1944.     

[...] [3]      Mit dem Garten bin ich seit heute auch ziemlich fertig. Ich bekam heute noch junge Betunien u. habe heute die letzten Dahlien eingepflanzt. Ich glaube, daß der Garten in diesem Jahre sehr hübsch werden wird, wenn der Sturm nicht wieder alles verwüsten wird. Der Apfelbaum blüht jetzt sehr schön, der Birnbaum ist abgeblüht, er wird kaum viel Früchte ansetzen, obschon er stark geblüht hat. Es war zu kalt, regnerisch u. stürmisch. Die Fliederbüsche haben sehr viele Blütenknospen, ebenso der Rotdorn. [...]

[4]      Ahrenshoop ist für diesen Sommer für die Deutsche Arbeits-Front beschlagnahmt. Alle vorher geschlossenen Mietverträge u. Abmachungen sind ungültig. Das ist nun schon reiner Kommunismus. Es heißt, daß die Vermieter von amtswegen die Gäste zugewiesen erhalten sollen u. daß die einheitlich geregelte Bezahlung über die Gemeinde=Verwaltung erfolgen soll. [...]