Zum Inhalt springen

ADB:Zurgeist, Hermann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Zurgeist, Hermann“ von Paul Bahlmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 505, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zurgeist,_Hermann&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:14 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Zurflüe, Johann
Band 45 (1900), S. 505 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hermann Zurgeist in der Wikipedia
Hermann Zurgeist in Wikidata
GND-Nummer 13852808X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|45|505|505|Zurgeist, Hermann|Paul Bahlmann|ADB:Zurgeist, Hermann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13852808X}}    

Zurgeist: Hermann Z. (zur Geist), geboren 1580, trat 1603 in das Benedictinerkloster Liesborn, woselbst er 1604 die Gelübde ablegte und 1605 zum Priester geweiht wurde. Noch nicht lange als Beichtvater in Vinnenberg thätig, wurde er 1620 auf den Liesborner Abtsstuhl erhoben und am 18. October von dem Paderborner Weihbischof Johann Pelking im Auftrage des Bischofs Ferdinand von Münster geweiht. Die Wahl hatte lange zwischen ihm und dem nicht minder tüchtigen Kellner Joh. Embsmann aus Rheda geschwankt, war aber endlich durch die Bemühungen des in höherem Auftrage handelnden Abtes Hermann von Marienmünster zu seinen Gunsten entschieden. Die Hoffnungen, die man für das an den Wehen der Wiedertäuferei, der spanisch-holländischen Kriege und an einer elenden Oekonomie kränkelnde Kloster auf ihn gesetzt, erfüllte er in hohem Grade: alle Zweige des klösterlichen Lebens erwachten durch ihn trotz der Stürme des dreißigjährigen Krieges zu neuer Blüthe. Die Segnungen des Friedens aber sollte er nicht lange genießen; bereits am 29. März 1651 ereilte ihn auf einer Visitationsreise im Osnabrücker Kloster Gertrudenberg der Tod, und in der Kirche dieses Klosters wurde seine Leiche auch trotz des Widerspruchs der Liesborner Mönche, die ihren großen Abt nicht in der Ferne bestattet sehen wollten, feierlich eingesenkt. Seine kurze, aber werthvolle Schrift über die Klostermühlen hat Georg Fuisting († 1668) den „Memorabilia Liesbornensia“ (Mscr. des Alterth.-Vereins zu Münster) einverleibt.

Vgl. J. B. Nordhoff, Die Chronisten des Klosters Liesborn. (Sep.-Abdr.) Münster 1866, S. 89–93.