Zum Inhalt springen

ADB:Zenner, Albert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Zenner, Albert“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 64–65, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zenner,_Albert&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 06:55 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Zenker, Julius
Nächster>>>
Zenner, Franz Xaver
Band 45 (1900), S. 64–65 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Dezember 2016, suchen)
Albert Zenner in Wikidata
GND-Nummer 124528139
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|45|64|65|Zenner, Albert|Friedrich Lauchert|ADB:Zenner, Albert}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124528139}}    

Zenner: Albert Z., Dominicaner, † am 8. April 1698. Er war c. 1625 zu Aachen geboren und trat zu Constanz in den Dominicanerorden ein, wie Veith feststellt, während Quetif und Echard es unentschieden gelassen hatten, ob er ursprünglich dem Augsburger oder dem Constanzer Dominicanerkloster angehörte. Ein zeitweiliger Aufenthalt in dem Augsburger Kloster wird indessen auf Grund der letzteren Notiz wohl auch anzunehmen sein, wenn sich auch die Zeit desselben nicht näher feststellen läßt. Während einer Reihe von Jahren war Z. in den Klosterlehranstalten sowohl seines Ordens als anderer Orden als Professor der Theologie, der Philosophie und des canonischen Rechts thätig. Im J. 1664, in welchem seine ersten bekannten Schriften gedruckt sind, sah er auf eine dreizehnjährige Lehrthätigkeit zurück; er war damals seit 1662 in dem Benedictinetkloster zu Elchingen als Professor thätig, vorher vier Jahre im Studium generale der Dominicaner zu Graz (vgl. Methodus etc., praefatio). Zuvor, im J. 1659, hatte er das Lehramt im Dominicanerkloster zu Eichstätt versehen (vgl. die Widmung der Theologia sacramentalis, 1668). Im September 1664, als er zum vierten Mal während seiner dreizehnjährigen Thätigkeit den philosophischen Cursus vollendet hatte, ließ er als Grundlage für in Elchingen zu haltende Disputationen zwei philosophische Dissertationen zur Vertheidigung der scholastischen Philosophie (Logik und Naturphilosophie) drucken: „Methodus impugnandi et propugnandi Thomistarum philosophiam non minus subtilis quam facilis et brevis“ (Augustae Vindelicorum 1664); „Conclusiones naturalis philosophiae“ (Augustae Vind. 1664). Im gleichen Jahre hatte er eine canonistische Schrift veröffentlicht: „Dilucidatio regularum juris in Sexto“ (Augustae Vind. 1664); daraus im Auszuge, als Grundlage einer ebenfalls im September des Jahres zu haltenden Disputation: „Synopsis Dilucidationis regularum juris in Sexto“ (Augustae Vind. 1664). Auch die confessionellen Controverspunkte hatte er um dieselbe Zeit behandelt und ein Buch über dieselben verfaßt: „Armamentarium evangelico-thomisticum pro praecipuis hoc tempore controversis articulis, … contra Joannis Georgii Dorschei sinistre inscriptum Thomam Aquinatem etc. aliosque orthodoxae fidei impugnatores“ (Pars prior, Augustae Vind. 1665). Dieses Buch nimmt vorzugsweise Bezug auf die Schrift des protestantischen Straßburger Theologen J. G. Dorsche: „Thomas Aquinas dictus Doctor Angelicus exhibitus confessor veritatis evangelicae, Augustana Confessione repetitae“ (Francofurti 1655). Auch einen Auszug aus dem Armamentarium ließ Z. erscheinen unter dem Titel: „Manuale compendium veritatum seu doctrinarum orthodoxarum, et contradictoriarum heterodoxarum Jo. Georgii Dorschaei ex Thomistico suo constroversiarum armamentario extractum et cummuni Ecclesiae usui atque utilitati communicatum“ (Constantiae 1667). Der in Aussicht gestellte zweite Theil des Armamentarium scheint nicht erschienen zu sein. Inzwischen hatte Z., als das Armamentarium im Druck erschien, Elchingen verlassen und die Professur der Theologie und des canonischen Rechts in dem Cistercienserkloster Gotteszell in der Diöcese Augsburg übernommen; 1667 dasselbe Lehramt im Dominicanerkloster zu Constanz, wo er auch im Alter von [65] 73 Jahren starb. Hier veröffentlichte er noch ein Werk über die Sacramente: „Theologia sacramentalis speculativo moralis abbreciata, jucta veram et genuinam D. Thomae Aquinatis mentem compilata“ (zuerst in einzelnen Disputationen, Constantiae 1667, dann auch eine vollständige Ausgabe Constantiae 1668). Ferner liegen aus Konstanz noch vier Festpredigten von ihm gedruckt vor: „S. Benedictus declaratus et demonstratus formamentum monachorum omnium … in transrhenana basilica Monasterii Petri-Domus Ordinis S. Benedicti ipsis feriis S. Bendicto sacris“ (Constantiae 1668); „Concio de lacrymis sanctae Matris Monicae Constantiae habita in ecclesia admodum RR. PP. Augustinianorum Eremitarum ipso sole percurrente ferias sanctae Monicae sacratas“ (Constantiae 1668); „Sermo panegyricus de encomiis et praerogativis sancti Patris Dominici Ordinis FF. Praedicatorum fundatoris … habitus in ecclesia FF. Praedicatorum pridie Nonas Augusti“ (Constantiae 1668); „Panegyris de mysterio incarnati Verbi Divini solemniter habita ad S. Nicolaum in ecclesia FF. Praed. Constantien. ipso die recens nato Salvatori“ (Constantiae 1669).

Quetif u. Echard, Scriptores Ordinis Praedicatorum, T. II (1721), p. 631. – Fr. Ant. Veith, Bibliotheca Augustana, Alphabetum XI (1795), p. 52–57. – Hurter, Nomenclator, P. II (ed. 2, 1893), p. 395.