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ADB:Zenger, Cassiodor Franz Joseph

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Artikel „Zenger, Cassiodor Franz Joseph“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 54–55, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zenger,_Cassiodor_Franz_Joseph&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:30 Uhr UTC)
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Cassiodor Franz Joseph Zenger in Wikidata
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Zenger: Cassiodor Franz Joseph Z., Capuziner, geboren zu Schwandorf in der Oberpfalz am 24. Februar 1755, † am 14. August 1830. Z. erhielt seine Schulbildung zu Amberg und trat schon 1770 in den Capuzinerorden ein, in welchem er den Namen Cassiodor erhielt. Nach Absolvirung der theologischen Studien wurde er von seinen Obern noch nach Eichstätt geschickt, um bei Ignaz Pickel Vorlesungen über Mathematik zu hören. Nachdem er am 3. (oder 5.) April 1778 die Priesterweihe empfangen hatte, war er fünf Jahre lang als Lector im Capuzinerkloster zu Schwandorf, dann während einer Reihe von Jahren als Prediger an verschiedenen Orten (Schwäbisch-Gmünd, Dünkelsbühl, Burglengenfeld, Schwandorf) thätig. Nach Aufhebung seines Klosters zu Schwandorf trat er 1802 in den Weltpriesterstand über, half zunächst während drei Jahren zu Amberg in der Seelsorge aus, versah dann seit 1805 gegen fünf Jahre die neuerrichtete Curatie zu Karlshuld bei Neuburg, hielt sich darauf ein paar Jahre in dem Centralkloster des Capuzinerordens zu Wemding auf; endlich wurde er Beneficiat zu Paulsdorf bei Amberg, als solcher am 5. März 1814 investirt, welches Amt er von da bis an seinen Tod versah. – Als Kanzelredner pflegte Z. die höhere Homilie und ließ eine Reihe von geschätzten Homiliensammlungen im Druck erscheinen: „Homilien über die Evangelien aller Feste des Herrn“ (Sulzbach 1817; neue Aufl. 1823); „Homilien der höhern Gattung auf die Festtage der seligsten Jungfrau und anderer Heiligen“ (Sulzbach 1820; n. A. 1824); „Homilien der höhern Gattung über die sonntäglichen Evangelien“ (2 Theile, Sulzbach 1821; n. A. 1826); „Neue Homilien der höhern Gattung auf die Feste des Herrn und seiner Heiligen“ (Sulzbach 1823); „Homilien der höhern Gattung über die Geheimnisse der Geburt unsers Erlösers und des hl. Altarsacraments, über das Leiden desselben auf dem Oelberg, über andere, besonders merkwürdige Geheimnisse des leidenden und die sieben Worte des sterbenden Jesus“ (Sulzbach 1826). Von verschiedenen Gelegenheitsschriften, die bei Waitzenegger und bei Meusel XXI, 772 f. aufgeführt sind, ist noch zu nennen: „Vertrautes Gespräch über die von seiner Durchlaucht dem Herrn Fürsten Alexander von Hohenlohe gewirkten Heilungen der Kranken“ (Sulzbach 1823).

[55] F. J. Waitzenegger, Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit, Bd. II (1820), S. 535 f.; Bd. III, S. 588. – J. Kehrein, Geschichte d. katholischen Kanzelberedsamkeit d. Deutschen, Bd. I (1843), S. 242 f. – Catalogus Scriptorum Ordinis Minorum S. Francisci Capuccinorum ab anno 1747 usque ad annum 1852, Romae 1852. – Schematismus d. Geistlichk. d. Bisth. Regensburg, 1830, S. 49; 1831, S. 123.