ADB:Wolkenstein, David
Melanchthon’s Schüler gewesen sein. Eine alte Tradition erzählt, daß er im Anfang der siebziger Jahre des 16. Jahrhunderts nach Straßburg kam, wo er dem Mathematiker Konrad Dasypodius (s. A. D. B. 17, 764) bei dem mehrere [137] Jahre in Anspruch nehmenden Bau der astronomischen Münsteruhr, eines viel bewunderten Meisterwerkes mechanischer Kunst, behülflich war. In Anerkennung seiner Leistungen wurde er wenige Jahre später auf Betreiben des Dasypodius und des Rectors Johann Sturm (s. A. D. B. XXXVII, 21) zum Professor der Mathematik an der Straßburger Akademie berufen. Neben dieser Wirksamkeit soll W. auch die Stelle eines ordentlichen Musikdirectors an der Akademie bekleidet haben. Daß er zum mindesten auch als Lehrer der Musik thätig gewesen ist, geht aus den von ihm hinterlassenen Schriften hervor: „Primum volumen musicum scholarum Argentoratensium“ (Argentorati IV. edit. 1579, V. edit. 1585); „Harmonia Psalmorum Davidis quatuor vocum“ (Argentorati 1583); „Psalmen für Kirchen vnd Schulen auff die gemeine Melodejen syllaben weiß zu vier Stimmen gesetzt“ (Straßburg 1583); „Henrici Fabri Compendium musicae cum compendiolo recognito, cui in usum Academiae Argentoratensis cum vulgaribus tonorum psalmodiis cantica ecclesiastica quatuor vocibus a D. Wolckenstein composita adjecta sunt“ (Argentorati 1596). – W. starb zu Straßburg am 12. September 1592.
Wolkenstein: David W. (Nephelithus), Mathematiker und Musiker, ward am 19. November 1534 zu Breslau geboren. Ueber sein Leben ist wenig bekannt. 1553 bezog er die Universität Frankfurt. Später soll er in Wittenberg