Zum Inhalt springen

ADB:Welsch, Gottfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Welsch, Gottfried“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 681, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Welsch,_Gottfried&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:18 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Welsch, Hieronymus
Band 41 (1896), S. 681 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gottfried Welsch in der Wikipedia
Gottfried Welsch in Wikidata
GND-Nummer 117345814
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|41|681|681|Welsch, Gottfried|Julius Pagel|ADB:Welsch, Gottfried}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117345814}}    

Welsch: Gottfried W., Arzt und Vater von Christian Ludwig W., geboren zu Leipzig am 12. November 1618, studirte in seiner Vaterstadt Medicin, erhielt 1639 die philosophische Doctorwürde, bereiste dann zu seiner weiteren wissenschaftlichen und praktischen Vervollkommnung Italien, Frankreich, Holland und England, war, nach Leipzig zurückgekehrt eine Zeitlang schwedischer Militärarzt, erwarb 1644 die medicinische Doctorwürde und wurde noch in demselben Jahre zum außerordentlichen Professor der Anatomie und Assessor der medicinischen Fakultät ernannt. 1647 erhielt er die Professur der Physiologie, 1662 der Pathologie, 1664 der Therapie. In diesem Jahre war er auch Decan der medicinischen Facultät in Leipzig. W., der am 5. September 1690 als erster Professor der Medicin und Physicus der Stadt Leipzig starb, stand bei den Zeitgenossen im Rufe eines gelehrten und tüchtigen Praktikers. Seine schriftstellerischen Leistungen sind ziemlich zahlreich und nicht unbedeutend. Er ist Verfasser der ersten Schrift, welche in Deutschland über die Frieselkrankheit verfaßt wurde. Der Titel lautet: „Historia medica novum istum puerperarum morbum continens, qui ipsis der Friesel dicitur“ (Leipzig 1653). Diese Schrift ist später von Haller in seine Sammlung von Disputationes ad morborum historiam etc. (Band V, p. 447) aufgenommen bezw. darin wieder abgedruckt worden. W. übersetzte ferner „La commare del Scipione Mercurio etc.“ ins Deutsche (ebd. 1653) und schrieb noch „Anatomia cerebri“ (ebd. 1674); „De medicis et medicamentis Germanorum“ (ebd. 1688), sowie eine Reihe von anderen Schriften, deren Verzeichnisse fast vollständig die unten genannten Quellenwerke liefern.

Vgl. über sämmtliche hier citirten Aerzte Welsch: Biogr. Lex. VI, 256 ff. – Eloy, Dict. hist. de la méd. IV, p. 490–493. – Biograph. méd. VII, 489–490. – Dict. hist. de la méd. par Dezeimeris IV, 391–392. – Kestner’s med. Gelehrtenlexikon, S. 912–913.