ADB:Weitzmann, Karl Borromäus
[1]. Er starb am 30. Mai 1828. W. ist der bekannteste aller schwäbischen Dialektschriftsteller. Seine litterarischen Producte finden sich in zwei Sammlungen: „Sämmtliche Gedichte in reindeutscher und schwäbischer Mundart“ (mehrmals aufgelegt) und „Poetischer Nachlaß“ (1853). Die schriftdeutschen Sachen sind, außer mehreren gelungenen Epigrammen in der Art Fr. Haug’s und Weisser’s, nicht der Rede werth; die Dialektgedichte haben sich ihre große Popularität theils durch ihren oft wirklich hervorragenden Witz, theils aber auch durch eine sehr starke Neigung zum Derben und Unfläthigen erworben. Außer einer in manchen Partien höchst geistreichen, aber sehr stark gewürzten parodistischen Posse „Das Weltgericht“ und einigen kleineren dramatischen Scenen sind es lauter halb lyrische, halb erzählende Gedichte verschiedener Art und noch verschiedeneren Werthes.
Weitzmann: Karl Borromäus W., Dialektdichter, wurde am 25. Juni 1767 in dem damals noch vorderösterreichischen Städtchen Munderkingen an der Donau geboren, studirte in Wien Jurisprudenz und wurde in der seiner Vaterstadt benachbarten Stadt Ehingen Secretär der vorderösterreichischen Landschaft, nach der Annexion durch Württemberg (1803) Rechtswalt- Biographie von dem Sohne Friedrich Weitzmann, 1865; vgl. meine Beiträge zur Litteraturgeschichte Schwabens, S. 224–226.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 635. Z. 22 v. o. l.: Rechtsanwalt. [Bd. 45, S. 676]