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ADB:Weiß, Josef

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Artikel „Weiß, Josef“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 574, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wei%C3%9F,_Josef&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:29 Uhr UTC)
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Weiß: Josef W., verdient durch wissenschaftliche Begründung der Wasserheilkunde, 1797 zu Breitenfurth bei Niklasdorf in Oesterreichisch-Schlesien geboren, ließ sich gerade in jener Zeit als Thierarzt in Freiwaldau nieder, als Prießnitz durch seine Wassercuren in Gräfenberg von sich reden machte. Das veranlaßte W. sich gleichfalls mit diesem Gegenstande zu beschäftigen. Er richtete in Freiwaldau eine Kaltwasserheilanstalt, ähnlich der Prießnitz’schen, ein, die sich bald großen Zulaufs erfreute, sodaß W. in den Stand gesetzt wurde, auf Grund eines reichen Beobachtungsmaterials die Hydropathie wissenschaftlich zu pflegen und den Nachweis ihres therapeutischen Werthes nach wissenschaftlichen Methoden zu liefern, während Prießnitz bekanntlich zeitlebens nur ein Empiriker blieb. W. verfaßte: „Die neuesten Erfahrungen und Heilungen auf dem Gebiete der Wasserheilkunde. Ein neues Volksbuch“ (Breslau 1837; dänisch von B. Johansen, Kopenhagen 1839; schwedisch Stockholm 1841); „Handbuch der Wasserheilkunde für Aerzte und Laien“ (Leipzig 1843, neue Aufl. 1847), sowie mehrere Journalaufsätze, besonders im „Wasserfreund“. 1841 folgte W. einem Rufe nach England, wo er in Stanstead-Bury (Hertfordshire) und später in dem damals königlichen Schloß Sudbrook Park bei Richmond Kaltwasserheilanstalten gründete. Von letztgenannter Anstalt übernahm er zeitweilig selbst die Leitung, bis er 1845 durch Kränklichkeit genöthigt nach Freiwaldau zurückkehrte, wo er am 20. März 1847 starb. W. hat auch in englischer Sprache ein Handbuch der Hydropathie veröffentlicht, das rasch hintereinander drei Auflagen erlebte und dem Verfasser die Ehrendoctorwürde seitens der Universität Glasgow einbrachte. Kurz vor seinem Tode wurde W. auch von der Universität Jena zum Ehrendoctor ernannt.

Biogr. Lex. VI, 225.