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ADB:Wechmar, Ludwig Anton Freiherr von

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Artikel „Wechmar, Ludwig Anton Freiherr von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 368, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wechmar,_Ludwig_Anton_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:16 Uhr UTC)
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Wechmar: Ludwig Anton Freiherr v. W., königlich preußischer Oberst, am 20. Juli 1712 zu Wenigenschweina in Sachsen-Meiningen auf dem Gute seines Vaters, welcher herzoglicher Hofrath und Oberamtmann war, geboren, trat in seinem 14. Lebensjahre bei dem in Schmalkalden garnisonirenden landgräflich Hessen-Kasselschen Dragonerregimente von Auerochs, welches ein Oheim Wechmar’s von mütterlicher Seite befehligte, in den Dienst, 1732 als Premierlieutenant in das kursächsische Kürassierregiment von Krüger, mit welchem er an kriegerischen Ereignissen in Polen und am Rhein theilnahm, und 1740 als Rittmeister in das preußische Husarenregiment Nr. 1. Am 17. Mai 1742 wurde er in der Schlacht bei Czaslau schwer verwundet, erhielt den Verdienstorden und ward im August des nämlichen Jahres zum Major befördert. Im August 1746 ernannte ihn der König zum „Oberst von der Cavallerie und Husarenregimentschef“. Es war das Husarenregiment Nr. 6, die braunen Husaren, jetzt Regiment von Schill (1. Schlesisches) Nr. 4, an dessen Spitze er kam, und höchst eigenthümlich waren die Verhältnisse, unter denen er sein Commando antrat (F. von Krane, Aus der Säbeltasche eines alten Cavalleristen, Breslau 1873). Das Regiment befand sich in einem Zustande äußerster Verwahrlosung; es bedurfte großer Geschicklichkeit und eines eisernen Willens, um es in Ordnung zu bringen. Alle für die Erreichung des gesteckten Zieles erforderlichen Eigenschaften traute der König W. zu, dieser übernahm das Commando nur ungern, und freimüthig bat er, Seine Majestät möge ihm vier Jahre lang freie Hand lassen und erst dann eine Revue abhalten. Friedrich ging darauf ein und unterschrieb die „Capitulation des Soldanschen Regiments an den Oberst v. Wechmar“. Nach Ablauf der zugestandenen Frist kam der König nach Oberschlesien, wo das Regiment in kleinen Garnisonen stand, hielt strenge Musterung, zeigte sich mit allem, was er sah, in hohem Grade zufrieden und sagte zum Oberst v. W.: „Er hat seine Schuldigkeit gethan, aber mit einem Anderen probire Ich es so nicht wieder.“ Als der Siebenjährige Krieg ausbrach, rückte auch W. in das Feld und hatte die Genugthuung, daß in einem am 22. September 1756 in der Nähe von Königgrätz vorgefallenen Gefechte gegen kaiserliche Reiter seine Husaren unter seiner persönlichen Führung sich glänzend bewährten, aber er mußte den bei Czaslau verwundeten rechten Arm stets in der Binde tragen; dieser Umstand und gichtische Leiden veranlaßten ihn, alsdann um seinen Abschied zu bitten, welchen ihm der König am 5. Februar 1757 unter Beilegung einer Pension von 400 Thalern gewährte. W. starb 1787 auf seinem Gute Zedlitz, Kreis Steinau, in Schlesien.

Hans Freiherr von Wechmar, Braune Husaren. 1. Theil, S. 11, Berlin 1893.