Zum Inhalt springen

ADB:Wawra von Fernsee, Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wawra Ritter von Fernsee, Heinrich“ von Ernst Wunschmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 272–276, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wawra_von_Fernsee,_Heinrich&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Wauer, Karl
Band 41 (1896), S. 272–276 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Heinrich Wawra von Fernsee in der Wikipedia
Heinrich Wawra von Fernsee in Wikidata
GND-Nummer 116497335
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|41|272|276|Wawra Ritter von Fernsee, Heinrich|Ernst Wunschmann|ADB:Wawra von Fernsee, Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116497335}}    

Wawra: Heinrich W. Ritter von Fernsee, österreichischer Marinearzt und Botaniker, geboren zu Brünn am 2. Februar 1831, † zu Baden bei Wien am 24. Mai 1887. Durch eine strenge, aber sorgfältige Erziehung im elterlichen Hause und auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt vorgebildet, bezog W. im [273] October 1849 die Universität Wien, um Medicin zu studiren, nachdem er bereits während der letzten Jahre seiner Gymnasialzeit, angeregt durch seinen Bruder, welcher bei Endlicher Vorlesungen hörte, mit großem Eifer botanische Excursionen unternommen hatte. Auch während seines Studiums benutzte er jede freie Zeit zur Erweiterung seiner floristischen Kenntnisse und unternahm deshalb wiederholt Reisen in die deutschen Mittelgebirge, nach der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Sein Lehrer in der botanischen Systematik war Ed. Fenzl, während er unter Franz Unger’s Leitung mikroscopische Studien zur Pflanzenanatomie und -Physiologie trieb. Im J. 1851 trat W. mit einer kleinen Abhandlung: „Vorarbeiten zu einer Flora von Brünn“, abgedruckt in den Verhandlungen des Wiener zool.-bot. Vereins (I) zum ersten Male in die Oeffentlichkeit und ließ im folgenden Jahre an demselben Orte „Ergänzungen“ hierzu erscheinen. Die herbe Kritik, welche die Arbeit, die ihr Verfasser selbst als Jugendarbeit bezeichnete, erfuhr, war durch den Inhalt keineswegs gerechtfertigt. Nach erfolgter Promotion zum Dr. med. und nach Absolvirung der vorgeschriebenen Prüfungen, trat W. am 6. December 1855 als Arzt in die österreichische Marine ein und begab sich anfangs 1856 nach dem ihm zugewiesenen Bestimmungsorte Triest. Die ihm durch seine Stellung gebotene Möglichkeit, fremde Länder kennen zu lernen, was seinen eifrigsten Wünschen entsprach, nützte er in hervorragender Weise für die botanische Wissenschaft aus durch Herbeischaffung eines ungemein reichen Pflanzenmaterials aus den verschiedensten Gebiete der Erde. Seine erste dienstliche Reise führte ihn auf dem Briggschooner „Saida“ im Mai 1856 an fast alle größeren Küstenplätze des westmittelländischen Meeres und dauerte bis October. Die zweite größere Reise auf der Corvette „Carolina“ geschah von Pola aus am 30. April 1857 und ging über Messina, Gibraltar und Madeira nach Brasilien, Buenos-Aires, dem Cap, Benguela, Loanda und zurück über Ascension und die Capverden (S. Antonio) nach Triest, wo am 16. Mai 1858 geankert wurde. Wo nur immer auf längere oder kürzere Zeit gelandet wurde, benutzte W. die Zeit zu floristischen Excursionen, die ihre reichste Ausbeute allerdings erst in den tropischen Gegenden, namentlich in den portugiesischen Colonien des Congogebietes fanden. In Loanda traf W. mit seinem Landsmann Friedrich Welwitsch zusammen, der damals im Auftrage der portugiesischen Regierung die Colonien bereiste. Eine gemeinsam mit diesem geplante Excursion nach den westafrikanischen Euphorbienwäldern konnte nicht ausgeführt werden, weil das an Bord der Corvette ausgebrochene Küstenfieber den Hafen schleunigst zu verlassen zwang. Nach Außerdienststellung des Schiffes trat W. einen Urlaub an, den er in Wien zur Bearbeitung des botanischen Materials zu verwenden hoffte. Er nahm die Pflanzen des Congogebietes zuerst in Angriff, ohne indessen zu einem Abschluß zu kommen, da er am Schluß des Jahres weitere dienstliche Verwendung fand. Daher übernahm Wawra’s Freund Johann Peyritsch die Fertigstellung der Arbeit, welche unter dem Titel „Sertum benguelense“ im 38. Bande der Schriften der Akademie d. Wissensch. (1859) abgedruckt wurde. Die Sammlung selbst, die im Ganzen 24 neue, 11 von W., 13 von Peyritsch beschriebene Arten enthielt, überließ der Sammler dem botanischen Hofcabinet, welches auch alle späteren Sammlungen aufnahm. Die auf der Reise angelegte numismatische Sammlung erhielt das kaiserliche Münzcabinet. Durch seine Arbeiten lenkte W. die Aufmerksamkeit des damaligen Erzherzogs Max, des späteren Kaisers von Mexiko auf sich, welcher ihn zu seinem Begleiter auf einer wissenschaftlichen Reise nach Brasilien berief. Für seine botanischen Zwecke wurde ihm als Gehülfe der Gärtner Franz Maly beigegeben. Am 14. November 1859 verließ der Dampfer „Elisabeth“ Europa und nahm nach mehrtägigem Aufenthalte auf [274] Madeira seinen Curs auf Bahia. Von dem etwas südlicher gelegenen Ilheos aus wurde ein achttägiger Abstecher in die brasilianischen Urwälder gemacht und darauf Rio Janeiro besucht. Der Kaiser von Brasilien befand sich damals auf einer Bereisung der nördlichen Provinzen seines Landes. Um ihn aufzusuchen ließ der Erzherzog seinen Dampfer eine Anzahl kleinerer Hafenstädte der brasilianischen Ostküste anlaufen und, nach stattgefundener Begegnung mit dem Kaiser in Itapamerin, am 8. Februar 1860 von Bahia aus die Rückreise antreten. Am 29. März 1860 wurde Miramare erreicht. Gleich im Juni des Jahres begab sich W. nach Wien, um die Bearbeitung der botanischen Sammlungen zu beginnen. Sie sollte den einen Theil eines größeren Reisewerkes bilden, dessen anderen, beschreibenden Abschnitt der Erzherzog Max selbst übernommen hatte. Zwei Bände des letzteren waren bis zum Jahre 1863 im Manuscript vollendet. Die Fertigstellung des dritten hinderte die im J. 1867 erfolgende Katastrophe von Queretaro. Inzwischen wurde W. schon im October 1860 dienstlich abberufen, nachdem er eben erst mit der Sichtung des Materials fertig geworden war und konnte erst gegen Ende 1861 seine wissenschaftliche Thätigkeit wieder aufnehmen. Die sich als neu herausstellenden Arten wurden in mehreren Artikeln in der österr. bot. Zeitschrift 1861 und 1862 (Jahrg. XII und XIII) veröffentlicht. Der Abschluß der ganzen Arbeit jedoch zog sich noch mehrere Jahre hin und zwar zuerst wegen der langsamen Herstellung der Tafeln, später infolge dienstlicher Verhinderung Wawra’s. Die Zeit, die ihm frei blieb, benutzte er zur Bearbeitung eines von dem Apotheker Peckolt in Brasilien gesammelten Herbars, wovon er ungefähr die Hälfte der Pflanzen als „Plantae Peckoltianae“ in der Zeitschrift Flora vom Jahre 1864 beschrieb. Text und Tafeln für das Reisewerk waren im Frühjahr 1863 druckfertig und sollten, nachdem sie W. während eines Besuches in München dem berühmten Kenner der brasilianischen Flora, v. Martius, zur Revision vorgelegt hatte, gegen Ende des Jahres zum Drucke gelangen, als eine neue Verzögerung eintrat durch Wawra’s Berufung als Bordarzt auf die Fregatte „Novara“, welche bestimmt war, den neu gewählten Kaiser Maximilian von Mexiko nach seinem Bestimmungsort zu geleiten. Es geschah dies im April 1864 und am 28. Mai ankerte das Schiff vor Veracruz, woselbst es ein volles Jahr hindurch stationirt blieb. W. erforschte die Flora des Küstenstrichs, ungeachtet der dort herrschenden bösartigen Fieber, aufs eingehendste; konnte auch auf Ausflügen nach Havanna und einigen Küstenpunkten von Jucatan Einblicke in die dortige Flora und besonders lehrreiche Aufschlüsse sich verschaffen über die Selbstbepflanzung isolirter steriler Gegenden. Es gelang ihm auch, eine Tour über Land nach der Stadt Mexiko zu machen, wobei er unterwegs den ehemaligen Bonner Professor der Botanik, Sartorius in seiner Hacienda Mirador, unweit Huatusko, aufsuchte. Er bestieg den Orizaba bis zur Schneegrenze in Höhe von 15000' und kehrte mit einer Ausbeute von mehr als 1600 Pflanzenarten und einer erheblichen Menge von Sämereien und Früchten zurück. Mitte August 1865 geschah dies, und W. betrieb nun die Drucklegung seines Werkes ganz besonders eifrig, da er für eine Expedition in die ostasiatischen Gewässer in Aussicht genommen war. Der Krieg mit Preußen und Italien im J. 1866 hinderte zunächst die Ausführung dieses Planes und es gelang ihm, trotz der Wirren des Krieges, im Verlaufe welches er die Schlacht bei Lissa mitmachte, seine Arbeit zu Ende zu führen. Sie erschien als starker Folioband unter dem Titel: „Botanische Ergebnisse der Reise Sr. Majestät des Kaisers von Mexiko, Maximilian, nach Brasilien (1859–60)“, begleitet von 104 Tafeln in Folio, wovon 32 in Farbendruck. Außer einer kurzgefaßten Reiseschilderung enthält das Werk die in lateinischer Sprache gehaltenen Pflanzenbeschreibungen. Die aufgeschobene ostasiatische Expedition wurde nunmehr am [275] 18. October 1868 von Triest aus ausgeschickt. Neben W. befand sich auf der Fregatte „Donau“ als wissenschaftlicher Begleiter der Triester Museumsdirector Dr. Syrski, in dessen Gesellschaft er die meisten botanischen Excursionen während der ersten Hälfte der Reise unternahm. Die Reise selbst erstreckte sich über einen Zeitraum von 2 Jahren und 4½ Monat und nahm folgenden Curs: Messina, Cartagena, von wo aus eine Fußtour durch das spanische Festland bis Gibraltar angetreten wurde, Tanger, Madeira, Teneriffa, Capstadt und von hier abermals eine Reise über Land in die schwarzen Berge, Java, Singapore, Bangkok, Saigon, Hongkong, Schanghai, in die Petschilibai nach Peking. Von hier aus machten die Forscher Excursionen in das Innere zur chinesischen Mauer und traten von Tschifu aus die Rückreise an, zunächst nach Nagasaki und Yokohama und dann ostwärts durch den stillen Ocean nach Honolulu. Der Aufenthalt auf den Hawaiischen[WS 1] Inseln war kein freiwilliger. Ein furchtbarer Cyclon beschädigte die Fregatte so, daß sie hier Zuflucht suchen mußte. Es dauerte 4 Monate bis das Schiff wieder seetüchtig wurde und W. benutzte die Zeit zu einer gründlichen Durchforschung der Inselgruppe, so daß dieser Theil des durchreisten Gebietes nach der botanischen Seite hin den größten Erfolg hatte. Die Reise ging dann weiter nach Callao, Valparaiso, durch die Magelhaensstraße nach Montevideo, Rio Janeiro und endete mit der Landung in Pola am 1. März 1871. Die litterarische Frucht dieser weiten Reise war verhältnißmäßig gering. Außer mehreren, im Feuilletonstil gehaltenen Reiseskizzen in der Oesterr. bot. Zeitung (1871–73), folgten nun die „Beiträge zur Flora der Hawaiischen Inseln“ in dem 55.–58. Bande der Zeitschrift Flora (1872–75). Die gedachten Artikel erschienen in größeren Pausen, welche durch die wiederholt eingetretene Abwesenheit des Verfassers vom Vaterlande bedingt wurden. Er erhielt nämlich im Juni 1872 die Aufforderung, die Prinzen Philipp und August von Sachsen-Coburg-Kohary auf einer Reise um die Welt zu begleiten. Von Wien aus wurde die Reise am 30. Juli 1872 angetreten und endete an ihrem Ausgangspunkte am 20. April 1873. Sie ging nach New-York, von wo Abstecher nach den Niagarafällen und nach Chicago gemacht wurden, bis Omaha und unter Benutzung der Pacificbahn nach S. Francisco, nachdem vorher noch Salt-lake-City und das Yosemite-Thal von Kalifornien besucht wurden. Von S. Francisco aus ging, nach nur zweitägigem Aufenthalt, die Fahrt nach Honolulu, wo infolge einer Verletzung W. die beabsichtigte Vervollständigung seiner Hawaiischen Sammlungen nicht ausführen konnte. Darauf wurde Neuseeland angelaufen und von Auckland aus das australische Festland aufgesucht, das auf ausgedehnten Excursionen in das Innere hinein floristisch ziemlich genau erforscht wurde. In Albany allein sammelte W. während eines nur dreistündigen Aufenthaltes und trotz strömenden Regens, 112 Pflanzenarten. Ueber Ceylon ging es weiter nach Singapur, Saigon, Hongkong, Schanghai, Nagasaki, Yokohama und Jeddo. Die Rückreise ging zunächst denselben Weg bis Singapur, von wo aus Java besucht wurde und die waldreiche kleine Insel Pulo Penang und dann weiter nach Bombay. Von hier aus unternahmen die Reisenden eine dreiwöchentliche Bereisung Indiens, die sie bis an den Fuß des Himalaya führte und kehrten durch den Suezcanal über Alexandria nach Wien zurück. Die Schnelligkeit, mit welcher die Reise gemacht wurde, war für das Botanisiren nicht günstig und trotzdem betrug die Ausbeute gegen 1600 Pflanzenarten. Dieser Erfolg war nur möglich durch die einzig in ihrer Art dastehende Reisemethode. Es wurden nämlich beim Durchfahren botanisch besonders interessanter Strecken Sonderzüge benutzt, wie beispielsweise in Australien, die, je nach Belieben der Reisenden hielten, um, nach geschehener Bergung der Pflanzen, wieder weiterzufahren. Es folgte nun für W. eine verhältnißmäßig ruhige Zeit, während welcher ihn sein [276] Dienst nur zu Kreuzfahrten in der Levante berief. Er benutzte diese Zeit zur Fertigstellung seiner Arbeit über die Hawaiischen Pflanzen und schrieb für die Oesterr. bot. Zeitschrift (1875) einen Aufsatz: „Ueber die Eucalyptus-Anpflanzungen“. Im J. 1878 trat er aus dem Verbande der Kriegsmarine aus, nachdem er bis zum Stabsarzt avancirt war. Nunmehr gedachte er, seine auf der letzten Weltreise gesammelten botanischen Schätze in Muße zu ordnen. Da erging eine neue Einladung an ihn, die Prinzen Ferdinand und August von Sachsen-Coburg nach Brasilien zu begleiten. So sah er denn dieses Land zum dritten Male. Der Aufenthalt daselbst dauerte vom 12. Mai bis zum 15. Juli 1879, während dessen größere und kleinere Excursionen in die Umgebung von Rio de Janeiro, darunter auch eine Besteigung des Itatiaia, des höchsten Berges Brasiliens, unternommen wurden. Im Einverständniß mit den Prinzen von Coburg sollte die Ausbeute beider Reisen vereinigt und das Ergebniß ihrer Untersuchung als ein Gesammtwerk veröffentlicht werden. Inzwischen wurde jedoch die Uebersiedlung des botanischen Hofcabinets in die neu erbauten Räume der kaiserlichen Hofmuseen vorgenommen. Weil hierdurch ein zusammenhängendes Arbeiten unmöglich wurde, so beschränkte sich W. zunächst auf die Herausgabe der Bromeliaceenausbeute der letzten Reise, erschienen in der Oesterr. bot. Zeitung, Band XXX (1880) und in dem Bulletin de la fédération des sociétés d’horticulture de Belgique (1881), wo sich auch ein französisch geschriebener Reisebericht findet, der in deutscher Sprache im 31. Bande der Oesterr. bot. Zeitung abgedruckt ist. In demselben und im folgenden Bande sind auch die neuen Pflanzenarten der beiden letzten Reisen beschrieben worden. Gleichzeitig gab die eingetretene Muße W. Veranlassung, die neuen brasilianischen Pflanzen von der Novaraexpedition zu veröffentlichen (Oesterr. bot. Zeitung, Bd. 29, 1879). Im J. 1883 erschien endlich der erste Band des geplanten Werkes, eines durch die Munificenz der Prinzen mit allen Mitteln moderner typographischer und chromolithographischer Technik ausgeführten Prachtwerkes, unter dem Titel: „Itinera Principum S. Coburgi“ mit 39, zum größten Theil colorirten Tafeln. Es gelang W. auch noch, den zweiten Band zu vollenden; doch erlebte er dessen Drucklegung nicht mehr. Denn kurz vorher raffte ihn im 57. Lebensjahre der Tod hinweg in Baden bei Wien, wohin er, Erholung suchend, sich begeben hatte. In den letzten Jahren kränkelnd, war es ihm gleichwol möglich geworden, nicht nur seine Hauptlebensarbeit zu vollenden; er konnte auch noch für die Flora brasiliensis die Ternstroemiaceen bearbeiten und mehrere Artikel für die Wiener Illustrirte Zeitung, deren Chefredacteur er war, veröffentlichen. Leider aber sollte die Hoffnung, auch noch eine Monographie der Bromeliaceen zu erhalten, nicht in Erfüllung gehen. Wawra’s Leistungen in seiner amtlichen Stellung sind durch vielfache Auszeichnungen, seine Verdienste um die Botanik durch ehrenvolle Ernennungen zum Mitgliede verschiedener gelehrter Gesellschaften, sowie durch wiederholte Verwendung seines Namens zur Bezeichnung von Pflanzenspecies anerkannt worden. In erster Linie verdankt ihm die Wissenschaft die Herbeischaffung eines selten reichen Pflanzenmaterials und in seinen Schriften offenbart sich eine gründliche systematische Kenntniß innerhalb der Florengebiete des ganzen Erdballes. Von geradem Charakter, anspruchslos und bescheiden in seinem Auftreten, berührte er jeden sympathisch, der ihm im persönlichen Verkehr näher getreten war.

J. A. Knapp, Biogr. Skizze, Flora 1887. – Selbstbiographie, in Notizen-Blatt der hist.-stat. Sektion der k. k. mährisch-schles. Gesellsch. z. Beförd. des Ackerb., Nr. 10, 1878. – Wiener Illustr. Garten Zeitung 1887. – Oesterr. bot. Zeitschrift 1867. – Morren et Fonsny: „Les Broméliacées Brasiliennes“,[WS 2] in Bull. de la fédération des soc. d’horticult. de Belgique 1880.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Hawaischen
  2. Vorlage: kein schließendes Anführungszeichen