ADB:Verhas, Theodor
Ernst Fries angeregt, besuchte V. die Akademie zu München, wo er sich seinen Landsmann H. Heinlein zum Vorbild wählte. Eine 1835 ausgestellte Waldlandschaft, ein ernstes Bild voll Phantasie und in naturalistischer Auffassung, lenkte zuerst die [622] Aufmerksamkeit auf sein Talent. Nach beendeter Lehrzeit siedelte V. nach Heidelberg über, wo ihn zunächst Aufträge für Aquarelle und Zeichnungen zu Kupferstichen, Illustrationen und Albumblättern beschäftigten. Ein wiederholter Aufenthalt in München förderte dann zahlreiche kleinere Oelgemälde, welche in Kunstvereinen und bei Privaten Käufer fanden. Im J. 1856 abermals nach Heidelberg zurückgekehrt, entfaltete V. nun eine eifrige Thätigkeit theils künstlerisch producirend, theils unterrichtend. Aus dieser und der folgenden Zeit stammen neben vielen Oelbildern und Aquarellen auch jene vielen feinen Bleistiftzeichnungen mit Heidelberger Motiven, welche seinerzeit eine große Beliebtheit besonders in der Heidelberger Fremdenwelt erlangten. Bei seinem am 1. November 1872 erfolgten Tode gaben neben vielen Skizzen und Zeichnungen gegen 400 vorhandene Oelgemälde Zeugniß seines unermüdlichen Fleißes und rastloser Thätigkeit. Correctheit der Zeichnung, Geschmack und Geschicklichkeit sichern seinen zahlreichen Veduten einen bleibenden Werth.
Verhas: Theodor V., Maler, geboren am 31. August 1811 in Schwetzingen (bei Heidelberg). Durch den Landschaftsmaler- Nagler’s Künstlerlexikon XX, 104. – Fr. Pecht in den badischen Biographien, hsg. v. F. v. Weech II, 386/7.