ADB:Valcke, Jacob
Wilhelm von Oranien und den holländischen Staaten über die höchste Regierungsgewalt in den beiden eng verbundenen Provinzen, hat er eine Rolle gespielt. Doch erst nach dem Tode des Oraniers scheint er in seiner Provinz die Stellung eines Führers eingenommen zu haben. [458] An fast allen Unterhandlungen mit Frankreich und England nahm er einen, wie es scheint, hervorragenden Antheil; er gehört fast immer zu den aus Vertretern der verschiedenen Provinzen zusammengestellten Gesandtschaften, indem er fortwährend im Staatsrath Sitzung behielt. In den Leicester’schen Wirren und in den ersten Jahren nach dessen Abgang trat er meistens vermittelnd zwischen den Parteien auf, nicht allein in den Verhandlungen zwischen den Staaten und dem General-Gouverneur, sondern auch an unterschiedenen Orten wie z. B. in Utrecht. Auch später ist er öfter als Gesandter in England und Frankreich verwendet worden selbst noch im hohen Alter. Leider ist, wie bei so vielen niederländischen Staatsmännern der Fall ist, eigentlich bloß sein officielles Wirken bekannt und wissen wir sehr wenig von seiner Persönlichkeit. Er wurde sehr reich und erwarb sich ansehnliche Güter in seiner Provinz, namentlich die Herrschaften Cats und Wolphaertsdyk und scheint sich den Ruf eines äußerst gewandten Diplomaten, wenn auch nicht eines ganz unbescholtenen Charakters erworben zu haben. 1623 ist er gestorben.
Valcke: Jacob V., niederländischer Staatsmann, war im J. 1579 Pensionär der seeländischen Stadt Goes, als er anfing diese Provinz, in deren Staaten er als solcher Sitzung hatte, in den Regierungsausschüssen, zuerst der Utrechter Union, später der Generalität (der gesammten Provinzen) zu vertreten. Später wurde er Rath und Schatzmeister der Provinz, welche er aber immer fortfuhr, in den Generalitätscollegien zu vertreten. Schon bei den endlosen Unterhandlungen mit- Vgl. außer den gewöhnlichen Quellen des Zeitraums (Bor, van Meteren u. s. w.) wie auch Wagenaar, v. d. Spiegel, Bundel van onuitgegeven stukken, Groen van Prinsterer, Archives de la Maison d’Orange und einige speciell die Provinz Seeland berührende Werke, wie Smallegagee’s Chronyck, De La Rue’s seeländische Biographien und einen Aufsatz Swalue’s in der Zeeuwsche Volksalmanak 1845.