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ADB:Ursinus, Johann Friedrich

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Artikel „Ursinus, Johann Friedrich“ von Georg Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 367, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ursinus,_Johann_Friedrich&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 11:43 Uhr UTC)
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Ursinus: Johann Friedrich U., sächsischer Geschichtsschreiber, wurde 1735 in Meißen als Sohn des Thorwärters der dortigen Landesschule geboren. Er besuchte letztere vom Jahre 1747, bezog dann die Universität Wittenberg, wo er sich 1758 die Magisterwürde erwarb. Von 1760 an war er Pfarrer in Beicha bei Lommatzsch, von 1772 in Boritz bei Riesa (Ephorie Meißen). Daneben beschäftigte er sich mit Studien zur sächsischen Landes-, namentlich Kirchengeschichte. Von diesen ist veröffentlicht worden die „Geschichte der Domkirche zu Meißen aus ihren Grabmälern erläutert mit einem Prospecte derselben“ (Dresden 1782), die Lebensbeschreibung des ersten Meißner Superintendenten Johannes Weiß und die Beschreibung einer eigenthümlichen Monderscheinung „Der Mond im Kreuze am 24. Februar 1785“. Der größte Theil seiner Vorarbeiten ist nicht zum Abschlusse gelangt. Sie beziehen sich fast ausschließlich auf die Geschichte der Stadt Meißen (Bischöfe, Geistlichkeit, Kirchen, Schulen) und befinden sich auf der kgl. öffentlichen Bibliothek zu Dresden, zum Theil auch im dortigen kgl. Hauptstaatsarchive. In der großen Ueberschwemmung 1784 verlor U. eine mühsam gearbeitete Handschrift, die er zum Schutze gegen Feuersgefahr in einem unterirdischen Kirchengewölbe aufbewahrt hatte. Er starb 1796.

Sachsens Kirchen-Galerie. Dresden 1837, I, 132. – A. H. Kreyßig, Album der evangelisch-lutherischen Geistlichen im Königreiche Sachsen. Dresden 1883, S. 27, 46. – F. Schnorr von Carolsfeld, Katalog der Handschriften der Kgl. öffentlichen Bibliothek zu Dresden. Leipzig 1883, II, 574a b. Ein Brief an U. über die Herausgabe seiner Schrift Gesch. der Domkirche befindet sich dort J 56b, Bl. 185 f., Familiennachrichten in L 278, Bl. 63.