ADB:Tromlitz, Johann Georg
Quantz, mit der Anfertigung von Flöten, denen er gleich beim Verkaufe eine Applicatur beilegte. Eine Flöte von 3 Mittelstücken, 1 silbernen Klappe und mit Elfenbein belegt, verkaufte er zum Preise von 4 Ducaten und stieg [640] damit bis zu 16 Ducaten, je nach der Anzahl der Mittelstücke und Klappen, die beide sich bis auf sieben steigerten; hatte die Flöte noch ein Fußstück mit c- oder cis–Klappe, so betrug der Preis 18 Ducaten. In Cramer’s Magazin Bd. I, S. 1013 gibt er über die Anfertigung von Flöten eine umständliche Beschreibung. Auch gab er mehrere Flötenschulen heraus. Die erste erschien 1786 in Leipzig bei Breitkopf: „Kurze Abhandlung vom Flötenspielen“ und die zweite 1791 bei Böhme in Leipzig: „Ausführlicher gründlicher Unterricht die Flöte zu spielen“, in 4° 24 und 376 S. Beide Drucke findet man in den Bibliotheken zu Berlin und Dresden. Letztere Bibliothek besitzt noch ein Werk von 1800 „Ueber die Flöten“. Gerber führt verschiedene Compositionen im Druck und Manuscript von ihm an, doch fand ich nur in der königlichen Musikaliensammlung zu Dresden „3 Sonaten als erste Fortsetzung für Clavier und Flöte oder Violine“, ohne Druckort im Stich.
Tromlitz: Johann Georg T., ein Flötenvirtuose des 18. Jahrhunderts um 1726 zu Gera geboren und Anfang Februar 1805 im 79. Lebensjahre zu Leipzig gestorben, wo er sich niedergelassen hatte und sowohl als Virtuose in Concerten auftrat, wie als Lehrer des Flötenspiels und als Componist wirkte. Gerber im alten Lexikon schreibt schon vor 1790, daß er bereits seit 30 Jahren dort lebe und wirke und fügt über sein Flötenspiel hinzu, daß sein Ton mehr einer Trompete (!), als einer Flöte gleiche. Nebenbei beschäftigte er sich, gerade so wie- Gerber altes u. neues Lexikon. – Allgem. musik. Ztg. Lpz. Bd. 2, 600 und Bd. 7, 337 seine Biographie.