ADB:Thrasstila
Theoderich ein mächtiges Reich ihrer alten Feinde, der Ostgothen, in ihrer Nähe errichte. König Th. versuchte Theoderich den Weg über Sirmium zu verlegen: lange schwankte die Schlacht: nach schwerem Kampfe entschied die persönliche Tapferkeit Theoderich’s den Tag (a. 489); nun schlossen sich viele Gepiden dem Sieger an und zogen mit ihm nach Italien. Th. scheint von einem Theile seines Volkes verlassen worden zu sein: wenigstens erscheint bald (c. a. 505) darauf neben seinem Sohn und Nachfolger Thrasarich ein zweiter Gepidenführer Gunderich, mit dem sich jener gegen die Ostgothen zu verbünden trachtet: allein so lange Theoderich lebte scheiterten diese Strebungen: er schickte seine Grafen mit einem Heer und Th. räumte Sirmium ohne Widerstand; erst später, zur Zeit der Bedrängniß der Ostgothen durch die Byzantiner, breiteten sich die Gepiden wieder aus und besetzten abermals Sirmium.
Thrasstila, Gepidenkönig, c. 490; die Macht des Volkes hatte sich durch den Sieg über die Söhne Attila’s am Netad (453) bedeutend gehoben, zumal seit dem Abzug der Ostgothen von der Donau nach Thrakien: sie hatten das wichtige Sirmium (Mitrovitsch in Ungarn) zur Hauptstadt gewonnen; daher konnten sie nicht wünschen, daß der Amaler- Quellen und Litteratur: s. bei Dahn, Die Könige der Germanen II, 1861, S. 18. – Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker I, 1881, S. 569.