ADB:Thomas, Jan
Rubens wurde. Im J. 1639 oder 1640 ließ er sich als Freimeister in die Antwerpener Lucasgilde aufnehmen und vermählte sich dann am 26. Januar 1642 mit Jacoba Maria Cnobbaert. In der Zwischenzeit war er mit seinem Mitschüler Diepenbeck in Italien, wo er sich aber nur kurze Zeit aufhielt, um in den verschiedenen Städten die Werke der großen italienischen Meister zu studiren. Ungefähr im J. 1654 verließ er mit Weib und Kind Antwerpen, um Hofmaler bei dem Bischof von Metz zu werden, für den er mehrere große Altarbilder ausführte. Von Metz aus berief ihn Kaiser Leopold I. in gleicher Stellung nach Wien, wo er im J. 1662 von Cornille de Bie als lebend erwähnt wird und im J. 1673 starb. T. malte Bilder aus der heiligen Geschichte und Mythologie, doch gibt es auch Genrebilder von seiner Hand, unter denen namentlich die Darstellungen von Künstlerwerkstätten häufig wiederkehren. Von seinen Werken befinden sich fünf in seiner Vaterstadt Ypern, von denen das am meisten für Th. charakteristische „Heilige“ darstellt, „die den Heiland in einer Landschaft anbeten“. In Wien haben sich zwei Gemälde des Künstlers erhalten, ein „Bacchanale“ vom J. 1656 in dem kunsthistorischen Hofmuseum und ein „Chemiker in seiner Werkstatt“ in der Galerie Liechtenstein. Außerdem hat sich Th. auch in der Radir- und Schabkunst versucht und eine Anzahl Landschaften, mythologische Blätter und Porträts geschaffen, die von den Sammlern geschätzt werden.
Thomas: Jan Th., Maler, wurde zu Ypern am 5. Februar 1617 geboren. Er kam schon in jungen Jahren nach Antwerpen, wo er einer der eifrigsten Schüler von- Vgl. A. Michiels, Historie de la peinture flamande. 2. édition. Paris 1869. VIII, 239–247. – F. Jos. van den Branden, Geschiedenis der Antwerpsche Schilderschool. Antwerpen 1883, S. 812, 813. – Ed. von Engerth, Kunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses. Gemälde. Beschreibendes Verzeichniß. Wien 1884. II, 492, 493.