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ADB:Teschner, Alexander

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Artikel „Teschner, Alexander“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 584–585, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Teschner,_Alexander&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 13:56 Uhr UTC)
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Teschner: Alexander T., Maler, wurde im J. 1816 in Berlin geboren und aus der Berliner Akademie durch die Professoren Herbig und Wach für seinen Beruf ausgebildet. Nach Wach’s Tode, unter dessen Leitung er sich der Historienmalerei gewidmet hatte, ging er zur religiösen Malerei über, wobei Cornelius einen großen Einfluß auf ihn ausübte. Er zeichnete nun eine Reihe Cartons für Glasfenster, z. B. für den Dom in Magdeburg und für die Maria-Magdalenenkirche in Breslau. Hierauf ging er im Jahre 1857 zu seiner weiteren Ausbildung nach Rom. Nach seiner Rückkehr entstand ein „Ecce Homo“, ein Bild, das (früher in der Kirche zu Perleberg?) durch einen Zuschuß des Vereins für religiöse Kunst in der evangelischen Kirche im J. 1860 für die Kapelle des Domcandidatenstiftes in Berlin erworben, und von Karl Becker in Linienmanier gestochen, als Vereinsblatt verbreitet wurde. T. lieferte nun wieder eine Reihe [585] Cartons für Glasfenster, so im J. 1869 für die Katharinenkirche zu Brandenburg an der Havel (Auferstehung Christi und Erscheinung des Auferstandenen vor Thomas) und gleichzeitig für den Dom zu Aachen, wo das von T. componirte Bild der Jungfrau Maria als Fürbitterin den figürlichen Theil des zweiten großen Südfensters im hohen Chor bildet. Im Auftrage der Königin Augusta von Preußen schuf T. einen Carton für die Hauptcomposition eines großen Glasgemäldefensters, das die Königin zur Erinnerung an die Rettung König Wilhelm’s in Lichtenthal bei Baden-Baden in die neuevangelische Kirche daselbst stiftete (1862). In Teplitz rührt ein von König Wilhelm der protestantischen Kirche geschenktes Glasfenster, Christus und die vier Evangelisten darstellend, von T. her, in der Johanneskirche zu Danzig aber wurden das Christusbild im mittelsten Fenster, sowie Matthias und Lucas, ebenso der Evangelist Johannes des Südportals nach seinen Zeichnungen angefertigt. T. bestrebte sich, „den strengen kirchlichen Stil der Cornelianischen Richtung mit den Anforderungen des modernen Realismus in Farbe, Zeichnung und Modellirung zu versöhnen“. Dieses Ziel erreichte er am meisten in seinem letzten Oelbild, einer Pietà, das auf der Berliner Kunstausstellung des Jahres 1878 Aufsehen erregte und von Kaiser Wilhelm I. angekauft wurde. Bald darauf starb T., der in den Jahren von 1871 bis 1877 in Dresden gelebt hatte, 62 Jahre alt, am 9. August 1878 zu Berlin, wohin er zum Besuch der Ausstellung gekommen war.

Vgl. das Christliche Kunstblatt Jahrgang 1859–1879 (Register). – Zeitschrift f. bildende Kunst, Beilage IV, 146, 153, VI, 66. – Adolf Rosenberg, Die Berliner Malerschule. Berlin 1879. 247–248. – Derselbe, Geschichte der modernen Kunst. Leipzig 1887. III, 479–480, und die Künstlerlexika von Fr. Müller und A. Seubert, sowie Andreas Andresen, Handbuch für Kupferstichsammler. Leipzig 1870. I, 88. – Das Todesjahr nach einer Meldung der Allgem. Zeitung. 1878. Beilage Nr. 229, S. 3377.