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ADB:Swanenburg, Wilhelm

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Artikel „Swanenburg, Wilhelm“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 256, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Swanenburg,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 15:25 Uhr UTC)
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Swanenburg: Wilhelm S., Zeichner und Kupferstecher, geboren in Leiden 1581. Zum Künstler wurde er durch Saenredam herangebildet und lebte in Delft, wo er am 15. August 1612 starb. Er arbeitete als Radirer und mit dem Grabstichel nach eigener Erfindung, die besten Werke aber nach guten Meistern. In der Zeichnung erscheint er vielfach manierirt; doch haben viele seiner Stiche einen hohen Werth, da sie die Werke berühmter Meister zu weiterer Kenntniß bringen, die sonst der Unkenntniß verfallen wären. Unter den Bildnissen ist das des Grafen Ernst Casimir von Nassau nach P. Morelse hervorzuheben. Nach diesem Maler hat er auch biblische Compositionen gestochen, unter denen Esau, der sein Recht der Erstgeburt verkauft (1609) und die Auferstehung Christi (1610) besonders zu erwähnen sind. Noch hervorragender erscheinen die Stiche Christus in Emmaus (1611) und Loth mit seinen Töchtern (1612), beide nach Rubens, von denen insbesondere das letztere im glänzenden Charakter Saenredam’s entstanden ist. Nach Abr. Bloemaert entstanden verschiedene geistliche Allegorien, ein Urtheil des Paris, in vier einzelnen Figuren, nach Mierevelt, die „Weinlese“ und die große „holländische Kirchweih“, beide nach Vinckenbooms. Ein sehr seltenes Hauptblatt ist schließlich das anatomische Theater der Universität zu Leiden mit der Ansicht dieser Stadt, nach einer Zeichnung von J. Corn. Woudan, in großem Format.

Siehe: Nagler. – Immerzeel.