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ADB:Stosch, Ferdinand

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Artikel „Stosch, Ferdinand“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 462–463, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stosch,_Ferdinand&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 06:53 Uhr UTC)
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Stosch: Ferdinand St., evangelischer Theologe, † 1780, Bruder von Eberhard Heinr. Dan. St. Er wurde am 30. December 1717 zu Liebenberg in der Mittelmark geboren, war in den ersten drei Jahren seines Lebens stumm, erlangte aber, nachdem das Band seiner Zunge gelöst war, eine große Fertigkeit im Sprechen. Zu Potsdam, wohin sein Vater[WS 1] als Hofprediger berufen wurde, und auf dem Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin vorgebildet, studirte er von 1737–1739 in Frankfurt a. d. O., und bereitete sich von da an bis 1742 in Berlin auf das Predigtamt vor. 1743 erhielt er das Rectorat der [463] Stadtschule zu Lingen, mit welcher Stelle ihm 1746 eine außerordentliche Professur der griechischen und römischen Sprache und der Alterthumskunde übertragen wurde. 1761–1771 wirkte er in Berlin als Conrector und Professor der Theologie am Joachimsthalschen Gymnasium; danach als Consistorialrath und Generalsuperintendent in Detmold. Hier endete der Tod sein rüstiges Schaffen am 17. August 1780. Stosch’s Stärke lag auf dem Gebiet der gelehrten Alterthumsforschung, welcher er mit großem Fleiß und umfassender Gelehrsamkeit als fruchtbarer Schriftsteller sich widmete. Ueber eine Gemeinde von den sieben, an welche die sieben Sendschreiben der Offenbarung Johannis gerichtet sind, über die von Thyatira z. B., hat St. eine ganze Reihe von Abhandlungen in lateinischer Sprache geschrieben, „de nominibus urbis Thyatirae“ (1743); „de angelo ecclesiae Th.“ (1743); „de situ Thyatirorum“ (1744); „de stella matutina Thyatirenis promissa“ (1745); „de eminentia Thyatirorum“ (1746); „de moribus Thyatirenorum“ Pars I & II (1747). Außer zahlreichen ähnlichen Schriften existiren Schulbücher und Predigten von ihm. Die Titel seiner sämmtlichen Werke stehen bei Meusel und (45 an der Zahl) bei Döring (s. unten).

Zu vgl. Meusel, Lexikon der … teutschen Schriftsteller XIII (1813), 438–443 und Döring, Die gelehrten Theologen Deutschlands IV (1835), 409–413.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ferdinand Stosch (1688–1727), königlich preußischer Hofprediger zu Potsdam.