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ADB:Storchenau, Sigismund von

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Artikel „Storchenau, Sigismund von“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 445–446, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Storchenau,_Sigismund_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:46 Uhr UTC)
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Storchenau: Sigismund v. St., Jesuit, geboren zu Hollenburg bei Klagenfurt in Kärnten am 17. August 1731, † zu Klagenfurt am 13. April 1798. Er trat am 31. October 1747 in den Jesuitenorden und wurde 1763 Professor der Philosophie in Wien. Nach der Aufhebung des Ordens lebte er in seinem elterlichen Hause; 1781–90 war er Hofprediger der Erzherzogin Maria Anna zu Klagenfurt. – St. hat eine Reihe von philosophischen und apologetischen Schriften verfaßt: „Institutiones logicae“ und „Inst. metaphysicae“ (1769), beide wiederholt gedruckt; „Grundsätze der Logik“ (1774); „Die Philosophie [446] der Religion“ (7 Theile, 1773–81, neue Auflage 1807), dazu „Zugaben“ (5 Bde., 1785–89); „Tractatus de religione et theologia naturali“ (1786); „L. J. Spittler’s Grundriß der christlichen Kirchengeschichte.“ Mit einer (polemischen) Vorrede (1790); „Seltenere Urkunden aus dem inneren Archive der Religionsphilosophie“ (1791); „Der Glaube der Christen, wie er sein soll.“ Ein philosophisch-theologisch-moralisch-praktisches Werk (1792, ins Holländische und Französische übersetzt); „Die Moral des Christen, wie sein soll, in geistlichen Reden“ (4 Bde., 1793–96). In der Philosophie schließt sich St. in ähnlicher Weise, wie manche deutsche Jesuiten jener Zeit, an Wolff an (Werner, Gesch. der kath. Theol., S. 176), in seinen apologetischen Schriften bekämpft er die englischen Deisten, Voltaire u. s. w., die Wolfenbüttler Fragmente, den Indifferentismus u. s. w. (ebd. S. 235). Ein lächerliches Urtheil über ihn bei Fr. Nicolai, Allg. D. Bibl. LVI, Vorr. S. 19.

Wurzbach XXXIX, 195. – de Backer. – Meusel XIII, 433.