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ADB:Stoop, Dirk van der

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Artikel „Stoop, Dirk van der“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 433, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stoop,_Dirk_van_der&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:29 Uhr UTC)
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Stoop: Dirk van der St., Maler und Radirer, geboren um 1610, angeblich in Dordrecht oder nach anderer Ansicht in Utrecht, da er hier in seinem frühesten Alter thätig war. Er war ein Schüler seines Vaters, des Glasmalers Willem Janszoon. Von seiner Kunstthätigkeit ist lange nichts zu erfahren, erst nach Beginn seiner Reisen; er kam nach Lissabon in Portugal, wo er Hofmaler der Infantin Katharina von Portugal wurde und als solcher dieselbe nach England begleitete, wohin sie als Braut des Königs Karl II. ging. In England malte er Reitergefechte und Pferde, die sich einer großen Beachtung erfreuten. Da der Künstler sich in verschiedenen Ländern aufhielt, pflegte er seinen Vornamen verschieden zu ändern; seinen heimathlichen „Dirk“ verwandelte er bald in Thiery oder Theodorich oder Roderigo. Bilder malte er fast immer auf Holz; geschätzt werden: „Kampf zwischen kaiserlicher und türkischer Reiterei“, das leicht und lebendig gemalte Bild in Berlin entstand 1650. In Dresden finden wir einen „Reiter mit Jagdhunden“. Auch sonst sind Jagdscenen oder Lagerscenen mit Kartenspielern bekannt, aber nur selten vorkommend; dagegen sind treffliche Radirungen bekannt, die sehr geschätzt werden. Eine Folge von zwölf Pferden kommt öfters vor, sehr selten dagegen ist die Folge der sieben Blätter, welche den Reisezug von Portugal nach England darstellen. Wie selten diese Blätter sind, erkennt man daran, daß in den reichsten Sammlungen diese Folge nie complet, sondern nur in einzelnen oder mehreren Blättern vorkommt. Eine andere Folge enthält Ansichten von Lissabon, die wol noch vor der Abreise nach England entstanden sind. In London radirte er im Verein mit Hollar für Ogilby eine Reihe von aesopischen Fabeln nach Barlow’s Erfindung, die als Werk 1678 erschienen. Gleich darauf kehrte er in sein Vaterland zurück und starb daselbst im J. 1686; ob in Utrecht, ist nicht mit Bestimmtheit angenommen.

S. Immerzeel. – Kramm. – Bartsch IV. – Weigel, Suppl. – Le Blanc u. Wessely.