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ADB:Sporer, Patritius

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Artikel „Sporer, Patritius“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 273, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sporer,_Patritius&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:30 Uhr UTC)
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Sporer: Patritius S., katholischer Theologe aus Passau, † 1714. Er war Mitglied des Ordens der Minoriten-Recollecten und zwar der Straßburger (süddeutschen) Provinz, eine Reihe von Jahren Lector (Lehrer der Theologie), dreimal Definitor. Von seinem großen moraltheologischen Werke erschien der zweite Theil, „Theologia moralis sacramentalis“, zuerst zu Salzburg 1681, der erste, „Theologia moralis super decalogum“ daselbst 1685 (in 12 Octavbänden), die zweite Auflage in drei Foliobänden daselbst 1700–1702. Es wurde seitdem wiederholt gedruckt (u. a. zu Venedig 1724); die letzte Ausgabe erschien mit Zusätzen von zwei Ordensgenossen unter dem Titel: „Theologia moralis cum additionibus et supplementis Kiliani Kazenberger; accedunt recollectiones morales contemporaneae in forma compendii repraesentatae a Cherubino Mayr“, 1755, 5 Fol. S. war Probabilist, nach dem Urtheil Liguori’s und anderer „mitunter zu milde“ (lax), wird aber von den späteren Moraltheologen oft citirt. Ein Verehrer der „alten“ Theologie, M. J. Scheeben, hat noch im J. 1867 (im Litt. Handweiser, S. 387) gemeint, eine umgearbeitete Ausgabe des Werkes von S. werde dem Ideal einer Moraltheologie in einer vorläufig ganz befriedigenden Weise entsprechen.

Hurter, Nomenclator II, 860.