ADB:Speckle, Ignaz
[82] die er als solcher während der französischen Occupation entfaltete, wurde er durch ein kaiserliches Schreiben vom 18. Januar 1797 belobt. Im J. 1800 ließ ihn der französische General Klein, um die Ablieferung der dem Breisgau auferlegten Contribution zu beschleunigen, mit einigen anderen Prälaten und Rittern als Geisel nach Straßburg abführen, wo er vom 2. November bis 23. December festgehalten wurde. Nachdem der Breisgau 1806 badisch geworden war, wurde im November das Stift St. Peter aufgehoben. S. blieb mit einigen Patres dort wohnen, bis 1813 das Klostergebäude zu einem Militärspitale bestimmt wurde. Seitdem wohnte er in Freiburg. Seine mehrfachen Bemühungen, die Wiederherstellung des Stiftes zu erwirken, blieben erfolglos. Das Tagebuch, welches S. seit seiner Erhebung zum Abt geführt hat, ist 1870 von St. Braun unter dem Titel „Memoiren des letzten Abtes von St. Peter“ herausgegeben worden (der Schluß im Freiburger Kirchenblatt 1870, Nr. 10–17). S. selbst hat einige anonyme Flugschriften gegen Wessenberg veröffentlicht, u. a. „Wessenberg’s Aufenthalt im Breisgau, 3. Auflage, mit Anmerkungen von einem Zuschauer, der noch ohne Brille sieht“, (Bamberg) 1818. Artikel von ihm über die Veräußerung der Abteigüter des Schwarzwalds stehen im Katholiken.
Speckle: Ignaz S., letzter Abt des Benedictinerstiftes St. Peter im Schwarzwald, geb. am 3. Mai 1754 zu Hausach im Kinzigthale, † am 15. April 1824 zu Freiburg. Er machte seine Gymnasialstudien in Freiburg, trat 1773 in das Stift St. Peter und legte am 3. Mai 1775 die Gelübde ab, wobei er seine Taufnamen Joseph Anton mit dem Ordensnamen Ignaz vertauschte. 1777 zum Priester geweiht, war er 1778–1783 Professor der Theologie im Stifte, 1783–1789 an mehreren zum Stifte gehörenden Orten in der Seelsorge thätig, 1789–1795 Verwalter der dem Stifte gehörenden Pflege Bissingen in Württemberg. Am 23. November 1795 wurde er zum Abte gewählt. Als solcher war er auch breisgauischer Landstand; für die Thätigkeit,- E. Lindner im Freiburger Diöcesan-Archiv, 20. Bd. (1870), S. 99, 115. – Katholik 1871, II, 702.