Zum Inhalt springen

ADB:Sinthius, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sinthius, Johann“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 408, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sinthius,_Johann&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:21 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 34 (1892), S. 408 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2018, suchen)
Johann Sintethius in Wikidata
GND-Nummer 100969542
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|408|408|Sinthius, Johann|Jacob Cornelis van Slee|ADB:Sinthius, Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100969542}}    

Sinthius: Johann S., auch Zinthius oder Syntheim genannt und muthmaßlich derselbe wie Johann van Delden, bedeutender Grammatiker, Theolog und Lehrer der berühmten Fraterschule zu Deventer. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Oberysel geboren, trat er in die Bruderschaft des gemeinsamen Lebens ein. Bald war er einer der besten Schüler des bekannten Alexander Hegius (s. d.), welchem die obengenannte Fraterschule seit 1470 ihre höchste Blüthe verdankte, und stand diesem Rector nachher als Lehrer der lateinischen und griechischen Sprache rühmlichst zur Seite. Mit Hegius faßte er vor allem die Verbesserung der bis dahin höchst mangelhaften grammatischen Methode ins Auge, indem er das Doctrinale puerorum, eine von Alexander de Villa Dei im 13. Jahrh. in Versen abgefaßte, aber höchst mangelhafte und verworrene Grammatik, welche gleichwohl von den damaligen Gelehrten als die wahre Quelle jeder Sprachkenntniß betrachtet wurde, in neuer und wesentlich verbesserter Gestalt herausgab. Sie erschien in 4° Deventer 1488 und nochmals zu Paris 1508 bei Badius. Dabei verfaßte er mit Hegius und andern Lehrern, wie Jacob v. Gend und Heinrich v. Amersfort, mehrere Lehrbücher, wie die „Composita Verborum“ und „Verba deponentia“, zu Deventer bei Jacob v. Breda 1495 in 4° und die „Glossa super prima et secunda parte Doctrinalis puerorum Alexandri“, ohne Jahr in 4° zu Deventer erschienen. Diese Schriften, welche auch in Deutschland ihren Eingang fanden, erhöhten seinen Ruhm dergestalt, daß auch einige Schriften, an deren Abfassung er nicht betheiligt war, sich durch Anmaßung seines Namens Eingang schafften, wie wir durch Hermann Torrentinus (van der Beek), Schulrector zu Zwolle erfahren. Auf der Deventer Stadtbibliothek, wo sich obengenannte Schriften finden, kommt noch eine Schrift „de accentibus“ ohne Jahr und Ort vor, welche dem S. zugeschrieben ward. Sein Tod erfolgte wahrscheinlich am 10. Juli 1533.

Delprat, Broedersch. v. G. Groote Bl. 70, 267 u. 329 v. – Pacquot, Mémoires litér. II, 588. – Glasius, Godg. Nederl.