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ADB:Setzer, Dietmar der

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Artikel „Setzer, Dietmar der“ von Gustav Roethe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 48–49, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Setzer,_Dietmar_der&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 07:13 Uhr UTC)
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Band 34 (1892), S. 48–49 (Quelle).
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Setzer: Dietmar der Setzer, Spruchdichter des 13. Jahrhunderts, führt in der großen Heidelberger Liederhs. C den Titel her und würde danach, wie nach dem Wappen und der ritterlichen Scene des Bildes, mit dem dieselbe Handschrift seine Sprüche begleitet, adliger Herkunft sein. Aber das Zeugnis [49] jener Handschrift ist hier, wo es sich um einen unbedeutenden Fahrenden handelt, unzuverlässig und die Anknüpfung an das österreichische Geschlecht der Sasser, die v. d. Hagen vorschlug, zum mindesten ganz unsicher, auch rein lautlich unwahrscheinlich, wenngleich man Setzer’s Platz in der Hs. zwischen Geltar und Reinmar von Zweter allenfalls für österreichische Herkunft des Dichters verwerthen könnte. Eine auf dem Bericht einer Burggräfin v. Sulzmatt beruhende Anekdote des Chronicon Colmariense zeigt uns den vagabundus dictus Seczere oder Sezarius im Elsaß als widerwilligen und verlachten Propheten, der durch einen spukenden Genossen gezwungen wird, dem Grafen Alb. v. Schwarzenburg den Tod, dem Grafen Rudolf v. Habsburg dagegen die Königskrone und unendliches Glück zu prophezeihen; der Zusammenhang lehrt, daß der S. schon unter der Regierung Friedrich’s II., wahrscheinlich sogar schon vor 1245 vagirte. Setzer’s erhaltene vier einstrophige Sprüche zeigen nichts Visionäres; aber er warnt vor den verrätherischen Lügenpropheten, die von den Leuten mit Unrecht verhätschelt werden; ein typischer Zug, dieser Haß gegen die glücklicheren Concurrenten. Sonst mahnt er, gleichfalls ein ständiges Thema der Fahrenden, zur Freigebigkeit alles irdische Gut ist doch nur ein Lehen von Gott. Ein paar derbe Flüche hat der Vagant natürlich auf Lager, ohne doch die Würde ganz zu verlieren. Er scheint nur eine ruhige und vollklingende Strophenform zu benutzen, die er aber gelegentlich durch inneren Reimschmuck variirt; die Ueberlieferung ist zu schlecht, um ein Urtheil über seine Verstechnik zu gestatten.

v. d. Hagen’s Minnesinger, II, 174. IV, 486 f. – Mon. Germ. SS. XVII, 253.