ADB:Schwarzenberg, Otto Heinrich Graf von
Kaiser Maximilian II. bestimmte ihn, das Präsidium des Reichshofrathes zu übernehmen und ernannte ihn zum Hofmarschall. In diesen Eigenschaften blieb S. noch einige Zeit unter dem Sohne und Nachfolger Maximilian’s II., Rudolf II. (1576–1611), am habsburgischen Kaiserhofe und erscheint als kaiserlicher Commissarius 1579 nach Köln abgeordnet, woselbst die Utrechter Congreßabschlüsse zur weiteren Verhandlung kamen. Als Freund der Künste und Wissenschaften war er dem Kaiser Rudolf II. geistesverwandt. Die geschäftlich unerquicklichen Verhältnisse am Kaiserhofe und die großen Auslagen, die mit seiner dienstlichen Stellung verbunden waren, bestimmten S., aus kaiserlich-österreichischen Diensten wieder in baierische zurückzutreten, in denen wir ihm bis an sein Lebensende begegnen. Er bekleidete das Amt eines Obersthofmeisters Herzog Wilhelm II. In erster Ehe mit Elisabeth v. Puechberg und Winzer, in zweiter mit Katharina aus dem Hause Frundsberg, verwittweten Gräfin Truchseß v. Waldburg, verbunden, [312] heirathete S. 1582 die dritte Frau, Joachima Helena Gräfin v. Novo-Castro. Mit seinem Sohne aus erster Ehe, Wolfgang Jakob († 1618), erlosch die jüngere baierische Linie.
Schwarzenberg: Otto Heinrich S., geb. 1535, † am 11. August 1590, Sohn Christoph’s v. S. von der Fränkisch-Hohenlandsberg’schen Linie († 1538), aus dessen zweiter Ehe mit Scholastica v. Nothaft, Gründers der beiden baierischen Zweige derselben durch seine ersten vier Söhne, deren jüngster, Otto H., der Stammvater des jüngeren bairischen wurde. Zunächst bekleidete er das Amt eines Landhofmeisters und Oberstkämmerers am Münchener Hofe, wurde zu einer Mission nach Rom verwendet und übernahm 1571 die Vormundschaft des Sohnes Markgrafen Philipp von Baden und die Statthalterschaft im Lande.- Haimb, Schwarzenberga gloriosa sive epitome historica u. s. w. (Ratisbonae 1768). – Vgl. Berger, das Fürstenhaus Schwarzenberg. Oe. Revue. 1866. – Wurzbach, XXXIII, 31–32.