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ADB:Schreiber, Georg Heinrich

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Artikel „Schreiber, Georg Heinrich“ von Max von Waldberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 472, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schreiber,_Georg_Heinrich&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:17 Uhr UTC)
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Band 32 (1891), S. 472 (Quelle).
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Schreiber: Georg Heinrich S., deutscher Dichter des 17. Jahrhunderts. Die näheren Umstände seines Lebens sind nicht bekannt. Nach einzelnen Andeutungen in seinen Gedichten darf man annehmen, daß er in Hamburg und dann wohl auch in Bremen gelebt habe. Auch einzelne Reime in seinen Liedern sprechen für seine niedersächsische Herkunft. Schreiber’s Sammlungen lyrischer Dichtungen „Neu außgeschlagene Liebes- und Frühlings-Knospen das ist Keuscher Ehren- und Liebes-Lieder Erstlinge“ und „Neu außgeschlagener Liebes- und Frühlings-Knospen Nachschößlinge“, die beide in Frankfurt a. M. 1664 erschienen sind, enthalten zusammen 50 Lieder, die zum großen Theile mit Melodien versehen und ihrer Form nach auch recht singbar sind. S., der sich „der Hoch-Edlen Teutschen Dicht-Kunst Liebhaber“ nennt, besingt als „Silvander“ in akrostichisch gebauten Liedern eine Maria Katharina. Aber auch die typischen Frauennamen der damaligen Lyrik, Florabella, Roselle, Rubella u. a. kommen vor. Schreiber’s Dichtungen sind zumeist pastorale Liebeslieder, ohne jede charakteristische oder individuelle Färbung. Hier und da bekundet er nur durch ein Spielen mit den Anfangsbuchstaben seines Namens seine Autorschaft. S. wirthschaftet mit dem bekannten Apparate der Renaissancelyrik in seinen poetischen Erzeugnissen. Von dem frischen Tone und der freieren Lebensauffassung, durch die sich gerade die Hamburger Dichter um die Mitte des 17. Jahrhunderts auszeichnen, ist bei ihm selten etwas zu merken. Es waltet vielmehr eine nüchterne Trockenheit in seinen Liedern, die ihn nicht über die untergeordnete Bedeutung der zahllosen zeitgenössischen poetischen Dilettanten erheben können, vor.

Goedeke, Grundriß, 2. Aufl., III, 65.