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ADB:Schröder, Johann Heinrich

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Artikel „Schröder, Johann Heinrich“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 518–519, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schr%C3%B6der,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:23 Uhr UTC)
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Schröder: Johann Heinrich S., irrthümlich auch mitunter Schröter genannt, ein begabter und inniger Dichter geistlicher Lieder aus der älteren Pietistenzeit, aus dessen Leben nur weniges bekannt ist. Er wurde am 4. October 1666 (nicht 1667) zu Hallerspringe (jetzt einfach Springe genannt) im Calenbergischen geboren. Er war Schüler des nur drei Jahre älteren A. H. Francke während dessen Aufenthalts in Leipzig (1684 bis 1687); das Collegium philobiblicum desselben (begonnen Ende Juli 1686) scheint ihn für den später sog. Pietismus gewonnen zu haben. Bis zum Jahre 1696 hören wir dann nichts von ihm; in diesem Jahre hielt er am 2. Juli seine Probepredigt in Meseberg (auch, aber wohl versehentlich, Möseburg genannt) bei Wolmirstedt im Magdeburgischen, machte am 9. Juli sein Examen bei dem Consistorialrath Johann Christian Olearii in Halle a. S. und ward am 4. October (1696) in Meseberg eingeführt. Im Juli desselben Jahres hatte er sich mit Tranquilla Sophie, Tochter des Consistorialrathes Joachim Wolf in Halle, verheirathet, die ihm am 28. April 1697 eine Tochter schenkte und bald darauf starb. Er überlebte sie nur zwei Jahre; am 30. Juni 1699 starb auch er schon, nachdem er nicht einmal drei Jahre in seinem Amte gewesen war. Von seinen Liedern hat Freylinghausen wenigstens vier in den ersten Theil seines Gesangbuches (1704) aufgenommen, die schon vorher im Hallischen geistreichen Gesangbuch von 1697 standen; unter ihnen ist das bekannteste das Lied: „Eins ist noth, ach Herr, dies Eine lehre meine Seele doch“, das wegen seines Versmaßes (es hat im Abgesange Daktylen) vielfach Anstoß erregt hat; das aber, sei es in seiner ursprünglichen Fassung, sei es in einer Ueberarbeitung, welche das Versmaß änderte, noch mit Recht allgemein verbreitet ist. Ein anderes seiner Lieder: „Jesu, hilf siegen, du Fürste des Lebens“, wurde von der Wittenberger Facultät wegen Neigung zum Chiliasmus verworfen. Auch von seiner Frau befinden sich in den genannten Gesangbüchern Lieder, bei Freylinghausen zwei.

Die Daten nach gefälliger schriftlicher Mittheilung von Pastor Zippel in Meseberg. Die Angabe, die sich mitunter findet, daß er 1667 geboren sei, gründet sich auf der höchst wahrscheinlich ungenauen Notiz von ihm, daß er „mit dem Antritte“ seines 30. Jahres sein Amt angetreten habe. Hingegen ist unklar, woher die Angabe stammt, daß er im J. 1728 gestorben sei; sie findet sich. wie es scheint, zuerst in der Allgemeinen Kirchenzeitung 1829, Nr. 74, Sp. 605, in einer Mittheilung von F. W. Borchers ohne Quellenangabe. – Vgl. Kirchner, Kurzgefaßte Nachricht u. s. f., S. 44 und 54 [519] (Anm.) – Wetzel, Hymnopoeographia III, 125 f. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., IV, 381 ff. – Bode, Quellennachweis, S. 148. – Blätter für Hymnologie 1883, S. 192.