ADB:Schorlemmer, Ludwig Wilhelm von
Friedrich II. Major beim Kürassierregiment von Waldow Nr. 12, ward nach der Schlacht bei Chotusitz (17. Mai 1742) Oberst, that sich bei Hohenfriedberg (4. Juni 1745) hervor, erhielt den Orden pour le mérite, ward 1747 Generalmajor und in demselben Jahre Chef des Dragonerregiments Nr. 6, welches in ostpreußischen Garnisonen stand. Er war ein tüchtiger Dienstofficier; es war ihm daher schon damals eine ähnliche Stellung angewiesen, wie nach dem siebenjährigen Kriege die Inspecteure einnahmen. Weniger zufriedenstellend waren seine Leistungen in letzterem Kriege. Schon bei Großjägerndorf (30. August 1757) ward ihm Schuld gegeben, daß die vor der Schlacht ihm aufgetragen gewesene Erkundung des Feindes nicht genügend gewesen sei; es ward ihm ferner vorgeworfen, daß er, nachdem sein anfänglich vorzüglich geglückter Angriff auf den rechten Flügel der Russen abgewiesen war, zu weit zurückgegangen sei und weiter nichts gethan habe. Am 9. August 1758 schreibt der König (Politische Correspondenz Friedrichs II., 17. Band, Berlin 1889) von ihm, daß er „sein Lebtage nichts thun will, sondern sitzet und kalmäusert“. Trotzdem führte er gleich darauf bei Zorndorf (25. August 1758) und im folgenden Jahre bei Kay (23. Juli) und bei Kunersdorf (12. August) höhere Commandos, ohne jedoch hervorzutreten. Er wurde 1760 verabschiedet und starb am 14. Mai 1776 zu Berlin.
Schorlemmer: Ludwig Wilhelm v. S., preußischer Generallieutenant, 1699 im Hessischen geboren, 1718 beim Regiment zu Pferd von Dewitz in den preußischen Dienst getreten, am 29. Nov. d. J. zum Cornet ernannt, war beim Regierungsantritt- Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben, 3. Theil, Berlin 1790.