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ADB:Schmieder, Heinrich Gottlieb

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Artikel „Schmieder, Heinrich Gottlieb“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 29–30, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmieder,_Heinrich_Gottlieb&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:34 Uhr UTC)
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Schmieder: Heinrich Gottlieb S., Schriftsteller, Theaterdichter und Director. Nur spärliche zum Theil unbeglaubigte Nachrichten gibt es über das Leben dieses Mannes. Er soll bei Dresden am 3. Juni 1763 geboren gewesen und nach absolvirten Rechtsstudien 1786 Doctor geworden sein, sodann eine Zeitlang in Erfurt gelebt und 1788 in Düben als Premierlieutenant und Quartiermeister beim kursächs. Kürassierregimente Bellegarde gestanden haben. Hierauf in Mainz 1788 als Theaterdichter engagirt, scheint er sodann in ähnlicher Weise in Mannheim gelebt zu haben. Schon 1783 und ferner erschienen von ihm dramatische Spiele, Reisebemerkungen, biographische Skizzen, sowie Theaterkalender und -Almanache. Durch die Kriegsunruhen vom Rhein 1797 nach Hamburg und Altona vertrieben, führte er hier die Regie des neuen [30] Nationaltheaters in Altona. 1799 erwarb er das Hamburger Bürgerrecht, bei welchem Anlaß er sich nur J. U. Dr. nannte. Dann soll er bis 1802 Mitinhaber der Buchhandlung der Verlagsgesellschaft zu Hamburg und Altona gewesen sein. 1803 übernahm er die Direction des neuerbauten Theaters der Hamburger Vorstadt St. Georg (an der Ecke des Kreuzwegs und der großen Allee), übersiedelte aber schon 1804 nach St. Petersburg, wo er eine Zeitlang bis 1805 am dortigen Deutschen Theater eine Anstellung fand, nach andern Nachrichten aber als „Translateur und Restaurateur“ sich nährte. Spätere Lebensnachrichten über ihn fehlen gänzlich; doch sind noch in den Jahren 1806, 1807 und 1811 Theaterstücke und Romane von ihm in Leipzig erschienen, – so daß er vermuthlich erst nach 1811 verstorben sein mag.

Hamb. Schriftsteller-Lexikon VI, 622–626, und die am Schlusse daselbst citirten Quellen. In dem 35 Nummern enthaltenden Verzeichniß seiner veröffentlichten Schriften befinden sich viele einzelne Schau-, Lust- und Singspiele, auch mehrbändige Sammlungen solcher Theaterstücke, sowie Gedichte und Romane. Einige seiner Dramen wurden vormals oft aufgeführt und gern gesehen.