ADB:Schmid, Georg
Erscheinungsbild
[663] aus Pech, Schwefel, geweihtem Salz und Fegfeuer, während Dr. Rausch ihr ein Pflaster auflegt.
Schmid: Georg S., aus Jena, protestantischer Dramatiker des 16. Jahrhunderts. Als Pfarrer zu Grönstadt veröffentlichte er 1565: „Ein Euangelisch Spiel vnd deudsche Comedia, wie Gott aufs Fürbit des Herren Jhesu Christi, vnsere ersten Eltern, Adam vnd Euam, welche zum ewigen Todt verdampt waren, zu gnaden auffgenommen hat“ (o. O. u. J.). An die Darstellung des Sündenfalls knüpft er darin, einer Allegorie Bernhard’s v. Clairvaux folgend, den mittelalterlichen Proceß um den Menschen an. Justitia und Veritas rufen das schuldige Paar vor das Gericht Gottes, Conscientia heißt sie ihre That bekennen, Beelzebub als Büttel ruft Zeter, da erwirken Pax und Misericordia die Fürsprache Christi, wofür der Chor der Patriarchen und Propheten dankt. Nachdem Christus der Schlange den Kopf zertreten, folgt ein burleskes Nachspiel: die Schlange legt sich zu Bett, und Dr. Hippocras verordnet ihr einen Trank- Ueber verwandte Dramen vgl. Weinhold, Weihnachtspiele, S. 293 ff. (1853).