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ADB:Schmalz, Auguste

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Artikel „Schmalz, Auguste“ von Heinrich Welti in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 621, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmalz,_Auguste&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:13 Uhr UTC)
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Schmalz: Auguste, auch Amalia S., königl. preuß. Opern- und Kammersängerin, wurde 1771 als Tochter des Organisten Joh. Daniel S. zu Berlin geboren und erhielt ihren ersten Unterricht im Gesange durch den renommirten Gesangsmeister und Kammermusikus Justus Jacob Kannegießer († 15. Februar 1805). Zur Vollendung ihrer Studien ward sie dann auf Befehl Friedrich Wilhelm’s II. zu J. G. Naumann nach Dresden geschickt, wo sie in der Oper „Tutto per amore“ zum ersten Mal die Bühne betrat. 1790 kehrte sie nach Berlin zurück und wurde hier vom Januar 1793 ab für die italienische Oper verpflichtet. Gerber, der sie 1797 hört, schreibt von ihr: „Ihre volle, klare und ganz dem Theater angemessene Stimme hat den ungewöhnlichen Umfang von g bis g’’’ und alle diese Töne habe ich unübertreffbar schön, klar und gleichartig von ihr gebrauchen hören. Noch immer tönt mir eine ihrer Rouladen im Ohr, welche von d bis d’’’ reichte, sich dann in’s Fis’’’ erhob und darin eine lange Zeit verweilte. Zugleich kann sie die Töne bis zur äußersten Stärke anschwellen und sie wieder gleichsam in leise Fäden ausspinnen. Aber bei aller dieser unbeschränkten Herrschaft über Noten und Kehle bleibt ihr Vortrag dennoch immer simpel und bescheiden.“ Darnach erhellt zur Genüge, daß ihre Hauptstärke im Ziergesang lag (Rollen: 1799 Azema (Semiramis), 1800 Cleopatra (Tigranes), 1805 Ismenia (Meda), Diana (Baum der Diana), Romeo (Zingarelli), Königin der Nacht u. a.), im dramatischen Fache konnte sie sich, wie es scheint, weder neben Margarethe Schick noch später neben der Milder behaupten; immerhin findet man unter ihren Rollen die der Donna Anna (1810–19: 28 Mal), Iphigenia (1810), Armida (1812), Antigone (Oedip), also ziemlich das Haupterbe der großen Schick. Daß sie neben dieser hervorragenden Künstlerin ihren Platz nicht behaupten konnte, erhellt auch daraus, daß sie sich 1802 für zwei Jahre an die Wiener Oper verpflichtete und auch 1806–1810 an anderen Bühnen Beschäftigung und Ruhm suchte; auf solchen Spielreisen berührte sie 1808 auch Rom und soll dort viel Erfolg gefunden haben. Erst von 1810 ab, also nach dem Tode der Schick, gehörte sie dauernd dem Berliner Opernhause an, trat jedoch vom Jahre 1817 an mehr und mehr in den Hintergrund und wirkte später nur noch als Gesangsmeisterin der Oper. Sie starb am 28. November 1848 zu Potsdam.

Vgl. Ledebur, Tonkünstlerlexikon, S. 507.