ADB:Schenckendorf, Balthasar Rudolf von
Könige, welcher Olmütz belagerte, einen hochwillkommenen Brodtransport zu und am Tage von Domstadl, dem 30. Juni, brachte er einen Theil der eben dahin bestimmten Fuhrwerke, von denen die Oesterreicher mit fechtender Hand die meisten wegnahmen, glücklich zur Armee. 1759 machte er am 12. August in der Schlacht bei Kunersdorf den ersten Angriff, durch welchen er 50 Geschütze eroberte und den König veranlaßte, seinem Generaladjutanten Krusemark zu sagen: „Seh’ er mal, wie schön S. manövrirt!“ Bei Beginn des Feldzuges von 1760 befand er sich in Schlesien bei dem von Fouqué befehligten Armeecorps. Als dieser in seiner Stellung bei Landeshut am 23. Juni von den Oesterreichern angegriffen wurde, führte S. das Commando auf dem rechten Flügel. Er leistete tapferen Widerstand, mußte aber, infolge höherer Weisung, mit Rücksicht auf den ungünstigen Verlauf des Gefechtes ebenfalls zurückgehen und gerieth, nachdem sein Pferd erschossen war, in Gefangenschaft. 1766 wurde er Generallieutenant, erhielt 1769 die mit Rücksicht auf sein hohes Alter erbetene Pensionirung und starb am 27. December 1771 zu Stargard in Pommern. 1760 hatte er das nach ihm benannte Infanterieregiment des Prinzen Moritz von Anhalt-Dessau (Nr. 22) als eigenes Regiment (Alt-S.) erhalten.
Schenckendorf: Balthasar Rudolf v. S., preußischer Generallieutenant, 1699 auf dem väterlichen Gute Rissen in der Neumark geboren, 1715 beim Infanterieregiment Alt-Anhalt in den Dienst getreten, war bei Beginn der Schlesischen Kriege Capitän, bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges Oberst und Commandeur des Infanterieregiments Markgraf Heinrich (Nr. 42). Hier wurde er am 6. Mai 1757 bei Prag verwundet. Im nämlichen Jahre wurde er Generalmajor, in dem darauf folgenden führte er dem- (König) Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten verdient gemacht haben, 3. Band, Berlin 1790.