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ADB:Schadow, Felix

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Artikel „Schadow, Felix“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 520–521, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schadow,_Felix&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 13:53 Uhr UTC)
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Schadow: Felix S., Porträt- und Genremaler, der jüngste Sohn des Bildhauers Johann Gottfried S. aus dessen zweiter Ehe, Stiefbruder von Rudolf und Wilhelm S., ist am 21. Juni 1819 zu Berlin geboren. Unter künstlerischen Eindrücken in seinem Elternhause aufgewachsen, hegte er frühzeitig den Wunsch, Maler zu werden. Julius Hübner, der damals in Berlin verweilte, ertheilte ihm im Winter von 1838 auf 1839 den ersten Unterricht. Zu Anfang der vierziger Jahre begab er sich zu seiner weiteren Ausbildung nach Dresden, wo ihn namentlich sein Schwager, der Historienmaler Ed. Bendemann durch die auf stilvollen und anmuthigen malerischen Vortrag gerichtete Lehrweise beeinflußt hat. Dort malte er einige Bildnisse und kleine Compositionen, darunter „die Vermählung des jungen Tobias mit der Sarah“ (1842).

Als Cornelius nach Berlin berufen war und dieser die Ausführung von Schinkel’s Entwürfen für die Vorhalle des Alten Museums im wesentlichen der [521] Leitung Karl Stürmer’s übertragen hatte, betheiligte sich Felix S. mit anderen jüngeren Kräften aus der Schule Daege’s, Wach’s, Hensel’s und Klöber’s an der Herstellung der Cartons und der Ausführung der Fresken. – Von Staffeleigemälden, die er in der damals üblichen glatten Behandlung anfertigte, ist sein „Christus bei Maria und Martha“ (1844, im Schlosse Bellevue bei Berlin) hervorzuheben, ferner einige Genrebilder: ein Mädchen, das sich zum Bade entkleidet, Blumen ordnet oder bei der Toilette beschäftigt ist. Mit Vorliebe wandte er sich dem Porträtfache zu. Die akademischen Ausstellungen der Jahre 1848–1856 brachten neue Gruppen- und Einzelbildnisse von seiner Hand, darunter die der Maler Steffeck und Karl Becker, der Söhne des Herrn v. Decker mit einem Jagdhunde und einiger Damen.

Am 22. Februar 1851 vermählte sich S. mit Rauch’s Enkelin, Eugenie d’Alton, einer gefeierten Schönheit. Im Mai 1854 war es ihm vergönnt, mit dem Altmeister der Plastik, dessen Lebensabend durch das Glück des jungen Paares erheitert wurde, nach Italien zu reisen. Zur Feier des 79jährigen Geburtstages Rauch’s malte Felix S. im Jahre 1856 in dem neu eingerichteten Gartensalon seines vom Vater ererbten Wohnhauses in der Schadowstraße 10–11 nach Ed. Bendemann’s Entwürfen einen jetzt verblichenen kleinen Fries mit Darstellungen aus der künstlerischen Lebensgeschichte seines Vaters und zeitgenössischen Künstlerporträts. – Im Jahre 1858 vollendete er die Bilder „Die Schmückung der Braut“ (Nr. 1264 in der Gemäldegallerie zu Schwerin) und „die Rückkehr vom Markte“. Als seine letzten Gemälde von 1860 sind zu nennen: „Auf dem Spaziergange“ und ein Motiv aus dem Lustspiel „Donna Diana“, welches der damalige Kronprinz von Preußen von der akademischen Kunstausstellung kaufte.

In den Armen seines jungen Freundes Felix S. ist Rauch am 3. December 1857 zu Dresden entschlafen. Sein eigenes Lebensglück war nur von kurzer Dauer und demzufolge ist auch das Gesammtergebniß seines künstlerischen Schaffens, bei mangelnder Spannkraft, ohne nachhaltige Bedeutung geblieben. Ein schweres und langwieriges Leiden brachte ihn im Frühjahr 1860 auf das Krankenlager. Er starb zu Berlin am 25. Juni 1861. –

Vgl. die Verzeichnisse der akademischen Ausstellungen zu Berlin von 1839–1861. Berlin. – Beschreibendes Verzeichniß der Werke neuerer Meister in der Großherzoglichen Gemäldegallerie zu Schwerin. Schwerin 1884. S. 63–64. – Christian Daniel Rauch von Friedrich und Karl Eggers. 3. u. 4. Bd. Berlin 1886–1887.