ADB:Schachmann, Karl Adolf Gottlob von
Graf Zinzendorf selbst. Aber neben solchen Einflüssen wirkten auf seine Entwickelung ausgedehnte Reisen ein, die zum Theil eben dadurch veranlaßt waren, daß seine Erziehung dem bestimmenden Einfluß seines Vaters entzogen werden sollte. Unabhängig durch ererbten reichen Grundbesitz widmete er, nachdem er vom Jahre 1744 an die Universitäten zu Leipzig, Erfurt und Tübingen besucht hatte, seine Neigungen vornehmlich numismatisch-archaeologischen Studien, daneben Versuchen auf dem Gebiete der Architektur- und Landschaftsmalerei. Eine von ihm zusammengebrachte reiche Sammlung antiker Münzen hat er selbst in einem „Catalogue raisonné“ (Leipzig 1774), dem Abbildungen von seiner eigenen Hand beigefügt sind, beschrieben. Diese Sammlung ging kurz vor seinem Tode in den Besitz des herzoglichen Münzcabinets zu Gotha über.
Schachmann: Karl Adolf Gottlob v. S., geboren in Hermsdorf am 28. November 1725, † in Herrnhut am 28. Januar 1789, hat sich als Numismatiker, Verfasser naturwissenschaftlicher Abhandlungen und Radierer bekannt gemacht. Seine Erziehung leiteten, obschon gegen den Willen seines Vaters, des 1752 verstorbenen kgl. großbritannischen Dragonerhauptmanns und späteren Majors bei der Garde du Corps zu Warschau Ernst Moriz v. S., von seinem dreizehnten Jahre an ein Mitglied der Brüdergemeine, Heinrich Cossart, und ihr Haupt,- Lausitzisches Magazin 1789, Görlitz, S. 56 und S. 132. – Lausitzische Monatsschrift 1793 Th. 1, Görlitz, S. 200–212 und 257–273. – Gottl. Friedr. Otto, Lexikon der Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler, Bd. 3, Abtheil. 1, Görlitz 1803, S. 125–127. – Meusel, Lexikon der 1750–1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Bd. 12, Leipzig 1812, S. 58 f. – Füßli, Künstlerlexikon Th. II, Abschnitt 7, Zürich 1813, S. 1462.