ADB:Ruprecht der Streitbare
Königs Adolf, Sohn des Grafen Gerlach aus dessen zweiter Ehe mit Irmgard von Hohenlohe, geboren etwa 1340. Nach dem Ehevertrage, welchen der Vater bei seines Sohnes Johann Vermählung im J. 1328 schloß, konnten nur zwei Söhne dieser Ehe in Theilen der nassauischen Lande succediren, während die Kinder zweiter Ehe, die Grafen Kraft und R., von der Erbfolge in Besitzungen des Hauses ausgeschlossen blieben. Doch gelang es der Mutter, durch spätere Verträge ihren Söhnen zur Abfindung die Erbfolge in ihrem Witthume Sonnenberg und in einigen kleineren Gebieten zuzuwenden. R., der nach dem gegen 1361 erfolgten Tode seines älteren Bruders den geistlichen Stand, zu welchem er ursprünglich bestimmt war, verlassen hatte, gelang es, seine Besitzungen durch das Erbe seiner Gattin, der Gräfin Anna von Nassau-Hadamar, mit welcher er seit etwa 1362 vermählt war, namentlich durch die Erwerbung von Hadamar selbst, zu erweitern. Seine Erbansprüche verwickelten ihn in Fehden, zu denen sein unruhiger, heftiger Charakter neigte. Die Fehdelust führte ihn weiter, so daß sein ferneres bewegtes Leben von kriegerischen Unternehmungen gegen das Erzstift Mainz, gegen den Pfalzgrafen, gegen den Herzog von Brabant und gegen viele kleinere Herren ausgefüllt wurde, selbst dann noch, nachdem er zum kaiserlichen Landvogte in der Wetterau ernannt war. Als solcher verfiel er in einer Fehde sogar der Reichsacht. Seine Ehe mit Anna von Nassau-Hadamar blieb kinderlos und mit seinem am 4. September 1390 erfolgten Tode erlosch die von ihm gestiftete Speciallinie Nassau-Sonnenberg; seine Wittwe, darauf mit dem Grafen Victor VI. von Katzenelnbogen vermählt, starb als des letzteren Wittwe am 2. Januar 1404.
Ruprecht der Streitbare, Graf von Nassau-Sonnenberg, Enkel des- Schliephake, Geschichte von Nassau IV.