Zum Inhalt springen

ADB:Rosalino, Franz von Paula

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rosalino, Franz“ von Otto Schmid in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 158–159, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rosalino,_Franz_von_Paula&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 10:38 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Roriczer, Konrad
Nächster>>>
Rosas, Anton von
Band 29 (1889), S. 158–159 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Franz von Paula Rosalino in der Wikipedia
Franz von Paula Rosalino in Wikidata
GND-Nummer 12157458X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|29|158|159|Rosalino, Franz|Otto Schmid|ADB:Rosalino, Franz von Paula}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=12157458X}}    

Rosalino: Franz v. Paula R., geboren zu Wien am 31. März 1736, studirte am Gymnasium der Jesuiten zu St. Anna, trat 1755 in den geistlichen Stand, erhielt am 10. März 1759 die Priesterweihe, wurde Magister der Philosophie und Theologie und wirkte einige Zeit in der Seelsorge. Hierauf lehrte er Mathematik und Physik am fürsterzbischöflichen Alumnate zu Wien, legte jedoch 1764 diese Stelle nieder, um sich als Privatmann ungestört mit Philosophie und Litteratur, welche Fächer er besonders betrieb, befassen zu können. Kaiser Joseph II. ernannte ihn 1782 zum theologischen Büchercensor, welches Amt er sehr freisinnig verwaltete. Der Kaiser wollte R. zum Lohne für seine Thätigkeit zum Director des Generalseminars in Löwen ernennen, allein R. lehnte dankend ab und blieb Büchercensor bis zu seinem am 20. Febr. 1793 erfolgten Tode. Aus seiner Lieblingsbeschäftigung, nämlich dem unermüdeten Studium der deutschen und französischen Litteratur gingen folgende Schriften hervor: „Auszüge aus den besten Journalen Europa’s“ 2 Jahrg., 1773 bis 1774; „Litterarische Nachrichten von den Werken der besten Schriftsteller unserer Zeit,“ 1. Jahrgang 1775; vom 2. Jahrgang 1776 erschien nur das 1. Quartal. „Gesammelte litterarische Fragmente“, eine Wochenschrift, 1776. Außerdem schrieb er: „Zwei Warnungen wegen der Gefahren des Unglauben’s,“ 1775 und 1776. Endlich machte sich R. dadurch einen Namen, daß er die deutsche Bibelübersetzung von Cartier umarbeitete und zwar dort wo diese Uebersetzung unrichtig war, sie nach der Vulgata verbesserte; wo der Vulgatatext undeutlich war, zog R. den Originaltext zu Rathe und wurde hierbei von Patriz Fast, dem Curaten und einem trefflichen Kenner der orientalischen Sprachen unterstützt; auf diese Weise entstand das Werk: „Biblia sacra oder die H. Schrift des a. u. n. Testaments, in deutscher Sprache herausgegeben und von unzähligen Sprachfehlern gereinigt von Franz R.“, 3 Theile, 1781.

[159] Vgl. Schlichtegroll, Nekrolog auf das Jahr 1793, II, 288. – De Luca, das gelehrte Oesterreich I, 2. Stück, 68 u. 69. – v. Wurzbach, Biogr. Lextkon XXVI, 341-43.