ADB:Roos, Theodor
Johann Heinrich Roos an und arbeitete eine Zeitlang mit diesem gemeinsam für den Landgrafen von Hessen-Kassel. Seit 1657 finden wir ihn, von seinem Bruder getrennt, in Mannheim, Straßburg und an verschiedenen deutschen Fürstenhöfen thätig, so u. a. in Stuttgart, wo er zum herzoglichen Hofmaler ernannt wurde. 1681 ist er wieder in Straßburg beschäftigt und wird dort noch 1683 als am Leben befindlich erwähnt. An schöpferischer Kraft steht Theodor R. hinter seinem Bruder und Lehrer Johann Heinrich R. zurück; als Darsteller der mit Thieren staffirten Landschaft ist er geradezu dessen Nachahmer. Den günstigsten Eindruck gewinnt man von ihm in seiner Eigenschaft als Bildnißmaler, so in einem vortrefflichen Frauenporträt der Städelschen Sammlung in Frankfurt, wo vielleicht auch ein kleines männliches Brustbild, das früher irrthümlich für ein Selbstporträt von Johann Heinrich [460] Roos galt, von seiner Hand herrührt. – Der Künstler war auch als Radirer thätig; in der einschlägigen Litteratur werden im ganzen sieben Blätter von seiner Hand erwähnt. Dazu kommt als achte, Bartsch und Weigel unbekannt gebliebene graphische Arbeit, eine in neuerer Zeit vom Städel’schen Institut erworbene, mit seinem Namen bezeichnete radirte Kupferplatte, die einen Reiter in einer Landschaft darstellt.
Roos: Theodor R., Maler und Radirer. Geboren in Wesel im September 1638; Ort und Jahr seines Ablebens unbekannt. Nachdem er seine Lehrzeit in Brabant, wahrscheinlich unter der Leitung des von Lierre gebürtigen Adriaen de Bie, durchgemacht hatte, schloß er sich seinem älteren Bruder